Sex-Täter lauert an der Haltestelle: Grapscher überfällt 17 Frauen
MÜNCHEN - Seit fast drei Jahren verbreitet er Angst und Schrecken: An einer Haltestelle in Pasing versuchte der Unbekannte am frühen Samstagmorgen eine 23-Jährige zu vergewaltigen. Die Polizei ist sicher, dass der Mann auch für 16 weitere Überfälle auf Frauen in München verantwortlich ist.
Ein unbekannter Mann macht seit Juni 2005 an MVV-Haltestellen Jagd auf Frauen, die allein unterwegs sind. Der Sextäter verfolgt sie und versucht sie zu vergewaltigen. Bis Samstag hatte er 16 Frauen angefallen und begrapscht. Dann schlug er in Pasing offenbar erneut zu.
Es war in der Früh um 3 Uhr, als eine 23-jährige Studentin von einem fröhlichen Abend mit Freunden zurückkehrte. Sie fuhr mit der Nachtlinie der Tram 19 (N19) nach Pasing. An der Haltestelle „Offenbachstraße“ stieg sie aus. Von dort lief sie zu Fuß weiter. Als die junge Frau schon fast daheim war, merkte sie, dass sie verfolgt wurde.
Die Handschrift eines Serientäters
Als sie sich umdrehte, rannte der Verfolger bereits auf sie zu. Er drückte sie zu Boden und versuchte, ihr den Mund zuzuhalten. Anschließend versuchte er der Studentin zwischen die Beine zu greifen. Das misslang, da die junge Frau sich heftig wehrte und laut schrie. Da flüchtete der Mann – wie bislang immer, bevor es zum Äußersten kam.
Nach den ersten Erkenntnissen der Ermittler trägt auch dieser Vergewaltigungsversuch die Handschrift des Serientäters, der seit 26. Juni 2005 nachts Frauen anfällt. Er trägt meist eine Baseballkappe oder ein Kapuzenshirt und folgt seinen Opfern von den Haltestellen. Oft sind es Endhaltestellen der Tram oder S-Bahn.
In einer einzigen Nacht vier Frauen überfallen
Wenn er sich unbeobachtet glaubt, greift er seine Opfer völlig unvermittelt von hinten an und reißt sie zu Boden. Immer presst er ihnen die Hand auf den Mund. Doch wenn sich die Frauen wehren, ergreift er schnell die Flucht. Es gab Phasen, in denen er monatelang nicht auftauchte, dann wieder überfiel er in einer einzigen Nacht (13. April 2007) vier Frauen in Trudering und Obergiesing.
Bereits nach dem zweiten Sex-Überfall am 23. April 2006 in der Elsenheimerstraße (Laim) gründete die Polizei die vierköpfige „Ermittlungsgruppe Elsenheim“. Doch noch immer ist der gefährliche Mann auf freiem Fuß. Er wird von den meisten Opfern als kräftig, etwa 30 bis 40 Jahre alt und 1,80 bis 1,90 Meter groß beschrieben. Er soll „südländisch“ wirken. In diesen Stadtteilen fiel er Frauen an: Giesing (fünf versuchte Vergewaltigungen), Trudering (4), Neuperlach (3), Pasing (2) sowie Laim und Au (je 1). Hinweise bitte an das Kommissariat 15 (Tel. 29100).
Nina Job
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