Sex-Spiele mit einer Zehnjährigen?

Ein 47-jähriger Verkäufer soll die Tochter seiner Freundin missbraucht haben. Der Angeklagte schweigt.
John Schneider |
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Zu den Vorwürfen schweigt er: Der Angeklagte (l.) mit Anwalt Alexander Betz.
jot Zu den Vorwürfen schweigt er: Der Angeklagte (l.) mit Anwalt Alexander Betz.

Zehn bis zwölf Jahre sind vergangen, seitdem Heide F. (22, Name geändert) vom Freund ihrer Mutter sexuell missbraucht worden sein soll. Warum sie erst so spät mit ihren Vorwürfen bei der Polizei vorstellig wurde? „Als ich mein Studium aufgenommen habe, hat ein neuer Abschnitt begonnen.“ Da habe sie mit der alten Sache endlich ins Reine kommen wollen, erklärte sie dem Ermittlungsrichter Matthias Braumandl. Der muss ihr bei ihrer Aussage schon früh Taschentücher reichen, um die Tränen zu trocknen. Die junge Frau wird von den Erinnerungen an ihre Qualen offenbar immer noch stark aufgewühlt.

Nach kurzer Pause berichtet sie dann, wie sie der heute 47-jährige Verkäufer aufgefordert habe, sich auszuziehen, wie er sich selber ausgezogen habe, wie sie dann nebeneinander nackt im Bett gelegen hätten und er sie gestreichelt habe. Bis in den Intimbereich.

Zehn bis zwölf Jahre alt sei sie bei den Übergriffen gewesen. Genaue Tatzeiten weiß sie nicht mehr. Die Staatsanwaltschaft geht von 70 Fällen aus.

Landgericht München: Betrüger trickst an Packstation

Der schwerwiegendste Fall laut Anklage: Im Badezimmer der Wohnung habe er das nackte Mädchen vor einem Spiegel hochgehoben und sei dabei auch mit dem Finger eingedrungen. Dazu kamen sogenannte Psychospielchen. Eines Tages sei sie vom Reiten nach Hause gekommen, und er hätte mit ihr geschimpft, ob sie denn wisse wie teuer das sei. Dabei habe er ihr auch ein Tomatenmesser an die Kehle gehalten. Er ließ aber wieder von ihr ab und stellte die Sache als Scherz da.

Es sei nicht der einzige „Scherz“ geblieben. Einmal habe er sie im Keller kurz eingesperrt, ein anderes Mal mit einer Schreckschusspistole attackiert. Im Zeugenstand berichtete zudem eine Freundin von Heide F., dass auch sie einmal von dem Mann betatscht wurde.

Es ist bereits der zweite Anlauf, dem 47-Jährigen – er schweigt zu den Vorwürfen – den Prozess zu machen. Der erste Versuch im September musste aus organisatorischen Gründen ausgesetzt werden.

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