Sex gegen Medikamente: Gutachter (60) angeklagt
München Bereits im Februar sollte Thomas S. (60) das Urteil in seinem Fall hören. Dem Psychiater und Gerichtsgutachter wird vorgeworfen, eine frühere Staatsanwältin unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses sexuell missbraucht zu haben. Doch der Angeklagte erschien wegen eines Badeunfalls auf Teneriffa nicht zum Termin, der Prozess platzte nach drei Monaten Beweisaufnahme quasi auf der Zielgeraden.
Am Montag startete nun der zweite Versuch. Und dabei wird nun alles wieder auf null gestellt. Alle Beteiligten und Zeugen müssen noch einmal aussagen. Ergo musste auch die Anklage wieder neu verlesen werden. Der Gerichtsgutachter soll der medikamentensüchtigen Juristin 2010 ein süchtig machendes Präparat verschrieben haben. Im Gegenzug versprach sie ihm Sex.
Die Juristin hatte sich 2010 in einem psychisch angeschlagenem Zustand befunden, so die Ankläger. Im Februar 2010 war sie wegen einer Mischintoxikation in stationärer Behandlung.
Die süchtige Frau fürchtete nun, dass ihr die Ärzte in der Folge keine Beruhigungsmittel mehr verschreiben werden und hatte sich deswegen im Mai 2010 an Thomas S. gewandt. Er sollte sie ärztlich unterstützen. Wenige Wochen später bot sie ihm Sex für die Medikamenten-Rezepte an. Er soll darauf eingegangen sein.
Um die Sadomaso-Beziehung aufrecht zu erhalten, habe er ihr dann weitere Blankorezepte ausgestellt. Bis die Frau im Dezember auf Grund des übermäßigen Medikamentenkonsums zusammenbrach.
Vor Gericht hat der 60-Jährige die Anschuldigungen bestritten.
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