Servus, schönste Freiluft-Bühne: Bald wird das Olympiastadion saniert
Die Rolling Stones waren die Ersten. Mit ihrem Konzert während der European Tour 1982 und Songs aus ihrem damals aktuellen Album "Tattoo You" begann am 10. Juni 1982 die Ära des Olympiastadions als Konzert-Ort. Eine der Vorbands damals war übrigens Peter Maffay, der von den Stones-Fans allerdings gar nicht begeistert aufgenommen wurde.
Bis heute hat kein Künstler öfter im Olympiastadion gespielt als die Rolling Stones, die hier 1990, 1995, 1998, 2003, 2006, 2017 und zuletzt 2022, oft für mehrere Tage in Folge, auftraten – zehn Konzerte insgesamt.
Rolling Stones, Michael Jackson und so viele mehr: Legendäre Konzerte im Olympiastadion
Seit 1982 kamen quasi alle Rock- und Pop-Größen der letzten Jahrzehnte in das Rund unterm markanten Zeltdach. Mehr als 70.000 Plätze bietet das Stadion bei Konzerten, da mitten drin zu sein, ist schon ein Erlebnis. Über die Jahrzehnte wurden die Shows immer aufwendiger, immer spektakulärer. Aber spätestens wenn über der Kante der Zuschauertribünen der Mond neben dem Olympiaturm zu sehen ist, stellt man fest, dass das Oly-Stadion an sich schon eine besondere Kulisse bietet.
Am zweithäufigsten kamen Bon Jovi, von 2001 bis 2019 sieben Mal, gefolgt von Bruce Springsteen und Robbie Williams mit je fünf Konzerten (einmal davon mit Take That).
Für viele unvergessen: Der "King of Pop" Michael Jackson war vier Mal (1988, 1992, 1997 und 1999) im Olympiastadion zu Gast. Aber auch Pink Floyd, Tina Turner, Prince, Rod Stewart, Dire Straits, Elton John, Phil Collins, The Police, Guns n’ Roses, U2, Céline Dion, AC/DC, Metallica, Rammstein, Depeche Mode, Madonna, Rihanna, Pink, Coldplay, Ed Sheeran, Harry Styles und Taylor Swift traten hier schon auf.
Deutsche (beziehungsweise deutschsprachige) Künstler wie Marius Müller-Westernhagen, Herbert Grönemeyer, Die Ärzte, Die Toten Hosen konnten ebenfalls die Arena schon füllen und mit Howard Carpendale, Helene Fischer und Andreas Gabalier zogen Schlager und Volksmusik ins Stadion ein.
Musikfestivals: Rockavaria, Rock im Park, Superbloom
Das Stadion war auch Festivalort: 1995 und 1996 fand hier Rock im Park statt, seit 2004 wurde das Stadion immer wieder als Spielort beim Münchner Sommernachtstraum genutzt und 2015 sowie 2016 stieg hier das Musik-Festival Rockavaria.
Mit dem Konzert von Stammgast Robbie Williams endet am 26. Juli erst einmal die Zeit der großen Open-Air-Konzerte in dem historischen Stadion. Beim Superbloom-Festival am 30. und 31. August 2025 ist es aber nochmal als Spielort vorgesehen.
Umbau: Kosten, Zeitplan, Zukunft
Nach über einem halben Jahrhundert intensiver Nutzung ist das Olympiastadion in die Jahre gekommen. Bausubstanz und technische Ausstattung müssen dringend erneuert werden.
Ursprünglich war eine 20-monatige Schließung von Herbst 2025 bis Frühsommer 2027 vorgesehen. Im März wurde klar: Die Sanierung wird länger dauern und das Olympiastadion nun auch für die Open-Air-Saison 2027 geschlossen bleiben. Der Zustand der Bausubstanz war schlechter als erwartet, zudem fanden sich Altlasten, wie gebundener Asbest in Betriebsräumen.
Im Jahr 2028 können von Juli bis September Veranstaltungen im Olympiastadion durchgeführt werden, heißt es von der Olympiapark GmbH und den Stadtwerken. Im April 2029 soll die Sanierung des Olympiastadions abgeschlossen sein.
Immerhin, manches ist auch schon fertig, die Flutlichtanlage etwa oder die sanitären Anlagen an der Gegentribüne. Am Dach unter der Haupttribüne wird seit 2023 gearbeitet. Noch bis September finden die Arbeiten bei laufendem Betrieb statt, bevor ab Oktober die Komplettsperrung folgt.