Seriös sammeln und spenden

Gemeinnützige sammelnde Organisationen in Bayern haben sich jetzt zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um Transparenz und Seriösität zu garantieren.
Jasmin Menrad |
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Gemeinnützige sammelnde Organisationen in Bayern haben sich jetzt zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um Transparenz und Seriösität zu garantieren.

München - Wenn’s an der Haustür klingelt und eine Dame mit Spendenbüchse für einen guten Zweck sammelt, dann freut das viele Münchner. Ein kleiner Ratsch, Informationen, wo das Geld hingeht oder eine kritische Bemerkung, weil in der Zeitung was über die Organisation stand. Diesen persönlichen Kontakt zu den wohltätigen Organisation schätzen viele Spender.

Doch nicht immer sind die Sammler seriös und gerade der persönliche Kontakt öffnet dem Missbrauch Tür und Tor. Zum Schutz vor solchen unseriösen Sammlern haben sich alle gemeinnützigen sammelnden Organisationen in Bayern zu einem Bündnis zusammengeschlossen.

Der Kern: Eine Selbstverpflichtung, die Regeln für Haus- und Straßensammlungen festlegt. Jeder der ehrenamtlichen Sammler trägt jetzt einen Ausweis bei sich, mit einem Stempel der sammelnden Organisation und einer Originalunterschrift der Verantwortlichen. Wer trotzdem an der Seriosität zweifelt, kann eine Telefonnummer auf dem Ausweis anrufen. Außerdem werden in einem Sammlungskalender die Termine schon für fünf Jahre festgelegt. So klingelt es in einer Woche nicht gleich dreimal.

Zweimal im Jahr ziehen die ausschließlich Ehrenamtlichen los. Die Caritas beispielsweise hat etwa 30000 Sammler, die 2011 insgesamt 12,68 Millionen Euro an bayerischen Haustüren bekommen haben. Jeder hatte im Schnitt 422,66 Euro in der Büchse. „Die Sammler freuen sich auch über kleine Spenden, denn zusammen ergeben sie eine große Hilfe“, sagt Michael Bammessel, Präsident des Diakonischen Werks.

Trotzdem gehen die Einnahmen durch Spendensammeln kontinuierlich zurück. Der Paritätische Wohlfahrtsverband etwa verzeichnet seit 2008 einen Rückgang von 23 Prozent, die Diakonie von sechs Prozent. Es sind vor allem ältere Frauen, die sammeln – die ziehen sich nun langsam aus dem Ehrenamt zurück.

Dass trotzdem Millionensummen gesammelt werden, liegt auch daran, dass die Organisationen sich dazu verpflichtet haben, die Unkosten unter zehn Prozent zu halten – sie liegen sogar weit unter dieser Vorgabe: der Sozialverband VdK bei einem Prozent, der Landesbund für Vogelschutz bei etwa sieben Prozent. Das Geld kommt also dort an, wo es gebraucht wird. Und versickert nicht in der Bürokratie.

 

 

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