Seniorin um Zehntausende Euro gebracht

Allein am Dienstag wurden in München drei Versuche von Enkeltrickbetrug gemeldet - zwei scheiterten, beim dritten wurde Gold im Wert von mehreren Zehntausend Euro ergaunert.
az |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Obermenzing - Derzeit häufen sich Versuche von Enkeltrickbetrug in München: Im Mai 2012 wurden bislang 27 Fälle bekannt. Sechs davon waren erfolgreich, ein Schaden von rund 175.000 Euro entstand.

Allein am Dienstag wurden drei Fälle bekannt: Gegen 10.00 Uhr erhielt eine 71-jährige Rentnerin in Obermenzing einen Telefonanruf von einer männlichen Person. Durch geschickte Gesprächsführung konnte der Anrufer erreichen, dass ihn die Seniorin irrtümlich für ihren Neffen Michael hielt. Der Täter gaukelte ihr vor, er benötige dringend 50.000 Euro als Darlehen, da er eine Wohnung gekauft habe.

Die 71-Jährige sagte zunächst, auf die Schnelle nicht so viel Bargeld zur Verfügung stellen zu können. Bei weiteren Anrufen überredete der Täter sie schließlich, eine größere Menge Goldbarren und Goldmünzen, die sie bei ihrer Hausbank in einem Safe deponiert hatte, abzuholen.

Nachdem sie zuhause mit dem Gold angekommen war, wurde die Rentnerin erneut von dem angeblichen Neffen angerufen, der ihr mitteilte, leider nicht selbst das Gold abholen zu können. Dies würde ein Angestellter seines Notars übernehmen.

Die Seniorin wurde angewiesen, mit dem Gold zu einem Treffpunkt in der Feichthofstraße zu fahren. Dort erschien nach kurzer Wartezeit ein bislang unbekannter Mann und stellte sich als „Bruno Novazki“ vor. Diesem übergab das Betrugsopfer Goldbarren und Goldmünzen im Gesamtwert von mehreren Zehntausend Euro.

Bereits nach kurzer Zeit kamen der 71-Jährigen zu Hause erhebliche Bedenken und sie wandte sich an die Polizei.

Bei einem weiteren Fall erhielt ebenfalls am Dienstag gegen 10.30 Uhr ein 74-jähriger Rentner im Maxhof einen Anruf von einem unbekannten Mann, der sich ebenfalls als Neffe ausgab und um 36.000 Euro wegen eines Autokaufs bat. Nachdem der Senior darauf verwies, dass sich um finanzielle Angelegenheiten seine Ehefrau kümmern würde, wurde das Telefonat vom Täter abgebrochen.

Am gleichen Tag gegen 15.30 Uhr ereignete sich ein weiterer Betrugsversuch mit einer ähnlichen Masche in Trudering. Dabei wurde eine 92-jährige Rentnerin von einer weiblichen, bislang unbekannten Person angerufen, die vorgab, eine Bekannte zu sein und für einen Wohnungskauf noch 20.000 Euro zu benötigen.

Die hochbetagte Frau lehnte das Ansinnen ab; der Kontakt wurde von der Täterin daraufhin abgebrochen.

Warnhinweis: Das Polizeipräsidium München warnt in diesem Zusammenhang dringend davor, angeblichen Verwandten, die sich lediglich telefonisch melden, für etwaige Investitionen Geldbeträge zur Verfügung zu stellen. Die Angerufenen sollten unbedingt Rücksprache mit Vertrauenspersonen halten bzw. sich direkt an die Polizei unter der Telefonnummer 110 wenden.

 

Statistikzahlen in Sachen Enkeltrickbetrug (Quelle: Polizei)

Übersicht der vergangenen drei Jahre 

 

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.