Sendlinger Loch: Der neue Eigentümer hat bereits ein "Problem-Loch"
Der Käufer des Sendlinger Lochs hat bereits Erfahrungen mit einer riesigen Baugrube, bei der nichts vorangeht. Wie berichtet, kauft der Projektentwickler Ehret+ Klein aus Starnberg für 53 Millionen Euro das sogenannte Sendlinger Loch – das über Münchens Stadtgrenzen hinaus berühmt-berüchtigte Areal mit der vollgelaufenen Baugrube an der Alramstraße.
Zur Überraschung mancher hat Ehret+Klein bereits ein anderes stillstehendes Projekt mit einem riesigen Bauloch. Dieses befindet sich in Landau in der Pfalz und ist sogar noch größer: nämlich auf 7000 Quadratmetern Grund. In München sind es 5000 Quadratmeter. Dort wie hier gibt es Probleme mit dem Grundwasser. Allerdings durfte es in der 48.000-Einwohnerstadt nicht die zwölf Meter tiefe Grube fluten, sondern wurde immer wieder abgepumpt. In München ließ man es laufen. Was dazu führte, dass viele Sendlinger über eine Umnutzung zum Badesee witzelten – wenn schon nicht gebaut wird.

Auch mit der Haltbarkeit der Gruben-Verankerungen ist hier wie dort Eile geboten. In Landau läuft bald die Gewährleistungsfrist ab, berichtet die Zeitung "Rheinpfalz“.

Zu guter Letzt scheint es mit der Finanzierung des Projekts in Rheinland-Pfalz ähnlich schlecht zu laufen, wie es bei der M-Concept-Tochter, der bisherigen Eigentümerin des Sendlinger Lochs, lief. Ehret+Klein teilte der AZ mit, in Landau sei man derzeit auf der Suche nach Investoren und Mietern. Erst dann könne man dort mit dem Bau starten.
Das Starnberger Unternehmen wollte in der Pfalz-Stadt gegenüber dem Hauptbahnhof ein neues Quartier ("Landauer Tor“) mit 103 Wohnungen und einem Turm bauen. Früher stand dort ein Kaufhof, der 2020 abgerissen wurde. 2024, pünktlich zum 750. Gründungsjubiläum der Stadt, sollten die Gebäude fertig sein. Doch daraus wurde nichts. Das Loch ist immer noch da.
Manch einer hofft, dass die Geschichte kein schlechtes Omen für Sendling ist.
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