Seite um Seite ein prächtiger Stadtbummel

In einem neuen Buch beschreibt der Münchner Autor Karl Stankiewitz die Prachtstraßen links und rechts der Isar: Haus um Haus erwandert und erklärt er dem Leser Maximilian- und Prinzregentenstraße.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Aus der Frühzeit der edlen Münchner Meile: Für den Bau des Prinz-Carl-Palais in der Prinzregentenstraße musste das Gewässer überwölbt werden
Karl Stankiewitz, Bayerland-Verlag. Aus der Frühzeit der edlen Münchner Meile: Für den Bau des Prinz-Carl-Palais in der Prinzregentenstraße musste das Gewässer überwölbt werden

In einem neuen Buch beschreibt der Münchner Autor Karl Stankiewitz die Prachtstraßen links und rechts der Isar: Haus um Haus erwandert und erklärt er dem Leser Maximilian- und Prinzregentenstraße.

Es gibt viele Wege, um sich München zu erschließen – und auf fast allen davon ist Karl Stankiewitz schon einmal entlanggeschlendert. Der Münchner Autor, in seinen frühen Jahren Redakteure bei der AZ, später Korrespondent für ein dickes Bündel deutscher Zeitungen, ist mit seinen 81 Jahren produktiv und neugierig wie drei junge zusammengerechnet.

Neben einer ganzen Reihe von Neuerscheinungen über stadthistorische Themen hat er im vergangenen Jahr Ludwig- und Maximiliansstraße porträtiert. Wer Stankiewitz kennt, weiß, dass das nicht alles gewesen sein kann: Nun legt er den zweiten Band seiner „Prachtstraßen in München“ vor, über Brienner und Prinzregentenstraße, die bürgerlicheren unter den Flaniermeilen.

Stankiewitz öffnet eine Fundgrube, auch für den München-Kenner.

Das Konzept ist einfach und schlüssig: Stankiewitz wandert von Haus zu Haus und nimmt den Leser mit auf seine Münchner Entdeckungs-Tour. Stadtarchiv-Direktor Michael Stephan geht in seinem Vorwort gar so weit, dabei eine Analogie zu Sigi Sommers legendärem „Blasius“ zu entdecken. Stankiewitz öffne „eine Fundgrube, auch für den München-Kenner“: „So systematisch hat das vor ihm noch keiner gemacht.“

Das Buch überzeugt mit einer Fülle historischer und aktueller Details, die der unermüdliche Rechercheur Stankiewitz zusammengetragen hat, weniger mit der eher blassen optischen Aufmachung. Doch Stankiewitz, der Fakten-Mann, kann zwischendurch auch emotionaler schreiben, etwa wenn er die schwierige Entstehungsgeschichte des Platzes der Opfer des Nationalsozialismus schildert, oder wenn er vom ersten deutschen Bankraub mit Geiselnahme an der Prinzregentenstraße von 1971 erzählt, mit dem er eigene Reportererinnerungen verbindet.

So führt einen Stankiewitz beim Gang durch die Prachtstraßen links und rechts der Isar fest an der Hand, bis man begreift, dass dort das Leben in München zu allen Zeiten präsenter war und ist als anderswo.

Karl Stankiewitz: „Prachtstraßen in München – Brienner und Prinzregentenstraße (Bayerland Verlag, 24,90 Euro)

Michael Grill

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.