Seit 40 Jahren rockt das Podium
An der Wand hängt eine Collage: „20 Jahre – und wir haben noch immer nicht genug!" Wie wahr. Jetzt hat die Altschwabinger Live-Musik-Kneipe „Podium” ihr 40stes Jubiläum gefeiert. Mit 200 geladenen Gästen, Lieblingsbands, Freibier und Fetzenstimmung.
Eine der letzten ihrer Art: Als das Podium aufsperrte, gab es noch 20 Live-Schuppen im Viertel. Heute spielen die Musiker nur noch eine Straße weiter im kleinen „Alfonso’s”, der Rest hat sich nicht halten können.
Entsprechend groß ist der Jubel, als die Wirte Renate und Fredl Vogl nach dem Duo „Foitenrock” auf die Bühne kommen und ein paar Dankesworte sagen. Roland Hefter, der Sänger von „Isarrider” meint: „Ich bin hier viele Jahre reingegangen, hab’ Musik gehört und nur Apfelkorn für 2 Mark 80 getrunken - jede andere Wirtin hätt’ mich rausgeschmissen, die Renate nicht. Die Leute, die das hier machen, die machen das aus Idealismus, nicht für Geld.” Dann spielt er der Renate ein Ständchen: „Du bist nur einmal auf der Welt, dir geht's um die Gaudi, nicht ums Geld!”
Als die Hausband „United Crash” ihre AC/DC-Hits auspackt, wird die Stimmung ausgelassen – und plötzlich ist Günther Stigl von der Spider Murphy Gang mit den „Thunderbirds” auf der Bühne. „Ich war schon in Schwabing unterwegs, da gab’s das Podium noch gar nicht. Aber seit’s das gibt, bin ich hier.” Die Schickeria singt er und das ganze Podium macht mit. Einer ruft nach der Rosi. „Naa, die Rosi magst nimmer sehn nach ihren 24 Schönheits-OPs.”
Und besingt sie trotzdem. Der Star des Abends, das ist aber nicht die Rosi. Das ist die Renate hinter der Bar. Wo sie hoffentlich noch viele Jahre steht.
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