Sechsfacher Mord: Todespfleger von Ottobrunn angeklagt

Der 37-Jährige soll seine Opfer mit Insulin getötet haben. Nun ist der Todespfleger von Ottobrunn von der Staatsanwaltschaft angeklagt worden.
von  John Schneider
Grzegorz W. soll aus Habgier sechs Menschen ermordet haben.
Grzegorz W. soll aus Habgier sechs Menschen ermordet haben. © Polizei

München - Eine frische Einstichstelle am Körper seines toten Opfers wurde dem Pfleger eines 83-jährigen Pflegebedürftigen aus Ottobrunn zum Verhängnis. Sie machte die Gerichtsmediziner bei der Obduktion stutzig und brachte die Ermittler auf die Spur des 37-jährigen Hilfspflegers. Zumal man bei ihm noch Spritze, Insulin und Wertgegenstände seines Opfers vorfand.

Todespfleger von Ottobrunn legt Teilgeständnis ab

Ein Jahr danach hat die Staatsanwaltschaft jetzt Anklage erhoben. Ottobrunn war nach Überzeugung der Ermittler kein Einzelfall. Grzegorz W. soll sich unter anderem wegen sechs Fällen des Mordes (von Burg im hohen Norden bis nach Ottobrunn), drei Fällen des versuchten Mordes (unter anderem in Weilheim) sowie Raub mit Todesfolge und gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Der Angeschuldigte, der über die ganze Republik verteilt als Pflegekraft eingesetzt war, verabreichte den pflegebedürftigen Menschen jeweils medizinisch nicht indiziert Insulin. Dies führte teilweise zum Tod der Patienten, teilweise überlebten die Patienten die Injektionen nur aufgrund umgehender ärztlicher Behandlung.

Opfer wehrlos: Todespfleger von Ottobrunn handelte heimtückisch

Sein Motiv: Habgier. An den meisten Einsatzorten durchsuchte der Angeschuldigte die Wohnungen der Pflegebedürftigen nach Wertgegenständen. Für die Ermittler ging der Mann heimtückisch vor, seine Opfer waren wehr- und arglos.

Der 37-Jährige sitzt seit dem 12. Februar 2018 in U-Haft. Er gibt laut Staatsanwaltschaft zu, dass er Insulin gespritzt hat. Töten wollte er seine Opfer aber nicht, sagt er.

Das Schwurgericht muss nun entscheiden, ob es die Anklage zulässt und wenn ja, wann der Prozess starten kann.

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