Schweizer-Schläger: Prozess bis 14. Oktober

Eigentlich sollten am Freitag die Plädoyers gehalten werden - doch sie wurden verschoben. Die Anwälte der drei Schweizer Schläger, die fünf Menschen verprügelten, stellten neue Beweisanträge.
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Der Prozess gegen die drei Schweizer Schläger geht zu Ende
az Der Prozess gegen die drei Schweizer Schläger geht zu Ende

MÜNCHEN - Eigentlich sollten am Freitag die Plädoyers gehalten werden - doch sie wurden verschoben. Die Anwälte der drei Schweizer Schläger, die fünf Menschen verprügelten, stellten neue Beweisanträge.

Im Prozess gegen die drei Schweizer-Schläger vor der Münchner Jugendkammer ist noch kein Ende in Sicht: „Das ist für alle eine absolute Katastrophe. Die Kammer ist eigentlich mit ihrem Programm durch. Schuld sind die Anwälte“, sagt Justizsprechern Margarete Nötzel.

Nach Plan sollte am Freitag plädiert werden. Aber die Verteidigung will noch einmal einen Gutachter hören, der etwas zum Überfall auf den Versicherungskaufmann Wolfgang O. (45) sagen kann. Anwalt Christian Finke verteidigt sich gegen die Vorwürfe der Verfahrens-Verschleppung: „Wenn Fragen zu klären sind, die das Gericht nicht klärt, müssen wir Beweisanträge stellen.“

Rückblick: Die Schüler Mike B., Ivan Z. und Benji D. (alle 17 Jahre) haben laut Anklage am 30. Juni 2009 fünf Menschen rund um den Sendlinger-Tor-Platz verprügelt und teils schwer verletzt. Die Anklage lautet: Mordversuch. Seit über einem Jahr sitzen die Schüler, die damals mit ihrer Klasse in München auf Klassenfahrt waren, in Untersuchungshaft. „Sie können keine Schul- und keine Berufsausbildung machen, wenn sie in U-Haft sind“, sagt Nötzel.

Dabei sind die Angeklagten laut Psychiater Franz Joseph Freisleder und Psychologe Günter Lauber „sehr intelligent“. Trotz Alkohol seien sie aber laut Gutachter für ihre Taten „voll verantwortlich“. Sie seien bei der Untersuchung „kooperativ“, „höflich“ und „freundlich“ gewesen. Sie haben ein gutes Elternhaus und in ihren Akten stehen „jugendtypische Delikte“: Diebstahl und einer war in eine Rauferei verwickelt. Durch ihre Lebensläufe kann man die Mordversuchs-Anklage nicht erklären. Einem Opfer etwa wurde mit der Wucht von 36 km/h gegen den Kopf getreten.

Der Prozess soll noch bis zum 14. Oktober 2010 andauern. th

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