Schweinegrippe: Münchner Schulklasse unter Hausarrest

Wegen der Infektion eines 18-Jährigen mit der Schweinegrippe ist in München eine komplette 12. Schulklasse des Theresien-Gymnasiums für eine Woche nach Hause geschickt worden. Derzeit sind in Bayern 35 Schweinegrippe-Fälle bestätigt.
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MÜNCHEN - Wegen der Infektion eines 18-Jährigen mit der Schweinegrippe ist in München eine komplette 12. Schulklasse des Theresien-Gymnasiums für eine Woche nach Hause geschickt worden. Derzeit sind in Bayern 35 Schweinegrippe-Fälle bestätigt.

Im Sekretariat liegen Informationsblätter aus: „Infektionen mit der Neuen Grippe“. Immer wieder klingelt das Telefon. Eltern rufen an, weil sie sich Sorgen machen. Der Grund: Ein 18 Jahre alter Schüler am Theresien-Gymnasium in München hat die Schweinegrippe. Am Mittwoch stand er noch genau hier – im Sekretariat. „Er hat gesagt, er fühlt sich grippig“, erzählt die Sekretärin. Dann ging er heim.

Gestern, um 10.53 Uhr, erfuhr die Schule: Der Bub hat das Influenzavirus A/H1N1 – bekannt als Schweinegrippe. Dann ging alles ganz schnell: Ein Rundschreiben vom Gesundheitsreferat wurde verteilt. Die zwölfte Klasse, die der 18-Jährige besucht, wurde nach Hause geschickt – insgesamt 57 Schüler. Sie haben bis nächsten Mittwoch frei. „Das Thema war zwar die letzten Wochen in den Nachrichten – aber dass die Schweinegrippe jetzt bei uns ist!“, sagt Fritz E. Er ist ein Mitschüler des Erkrankten – sitzt in manchen Fächern sogar neben ihm. Trotzdem macht er sich keine großen Sorgen. „Wir sind weit weg von Panik.“ Nur der ein oder andere habe vorsichtshalber einen Arzt angerufen. Auch Fritz E. hat telefoniert – und zwar mit seinem kranken Klassenkameraden. „Er muss in seinem Zimmer bleiben, aber es geht ihm vergleichsweise gut“, sagt er. Nur langweilig sei ihm. Auch der Vater des Kranken erklärt der AZ am Telefon: „Das verläuft harmlos.“

Der Schüler hatte sich auf einer USA-Reise infiziert. Er wird daheim behandelt. Seine beurlaubten Klassenkameraden sollen große Menschen-Ansammlungen meiden. Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle: „Die Schließung der Klasse ist eine reine Vorsorgemaßnahme zum Schutz der Schülerinnen und Schüler und des Personals, um das Risiko weiterer Infektionen so gering wie möglich zu halten.“ Für eine Schließung der gesamten Schule gebe es noch keinen Anlass. Derzeit sind in Bayern 35 Schweinegrippe-Fälle bestätigt. Schulleiter Rainer Baumgärtel bleibt gelassen: „Es war zu erwarten, dass nach der Pfingstreisewelle eine Schule betroffen sein könnte – wenn es die eigene ist, dann ist das eben Schicksal.“

Julia Lenders

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