Schulanfang: 150.000 Schüler am Start
Das neue Schuljahr: Genau 10671 ABC-Schützen werden heuer eingeschult – das ist ein Plus von 12,3 Prozent. 42 Prozent der Grundschüler haben ausländische Wurzeln.
München - Der Ranzen ist gepackt, das Pausenbrot geschmiert: Für 150000 Kinder und Jugendliche beginnt heute in München wieder der Ernst des Lebens. Die wichtigsten Daten und Fakten:
Erstklässler: Die Zahl der Schulanfänger an staatlichen und privaten Einrichtungen ist deutlich gestiegen. Genau 10671 ABC-Schützen drücken ab heute die Schulbank. Das sind 12,3 Prozent mehr als noch im vorigen Jahr. „Ich denke, dass der Geburtenanstieg zu spüren ist“, sagt Georgine Müller, Leiterin des Staatlichen Schulamts. „Und die wachsende Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund macht sich bemerkbar.“
Mittelschule: Ab heuer heißen die Hauptschulen nicht mehr Hauptschulen – auch wenn man dort weiter einen Hauptschul-Abschluss machen kann. Aber nicht nur den. „Das ist keine reine Namensänderung“, sagt Müller. Die Klassen seien kleiner, die Förderung individueller. Im vorigen Jahr konnten Schüler nur an acht Münchner Hauptschulen die Mittlere Reife absolvieren. Jetzt ist das an 23 von insgesamt 44 Mittelschulen möglich.
Deutsch-Förderung: Ein wichtiges Thema, denn die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund steigt. An den Mittelschulen liegt ihr Anteil heuer bei 69,2 Prozent – ein Plus von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Grundschule haben 42 Prozent der Kinder ausländische Wurzeln. Für Schüler, deren Deutsch-Kenntnisse nicht ausreichen, gibt es verschiedene Arten der Förderung. Beispiel Deutschförderkurse: Die sind stark nachgefragt. Heuer werden 11800 Schüler daran teilnehmen. Dazu kommen noch die Kinder in so genannten Deutschförderklassen. Zur Einordnung dieser Zahl: Insgesamt besuchen 48790 Schüler staatliche Grund- oder Mittelschulen.
Ganztagsbetreuung: Der Bedarf ist groß – genau wie die Verzweiflung der Eltern, die ihren Nachwuchs nirgends unterbringen. Laut Stadt wünschen sich vier von fünf Befragten ein ganztägiges Angebot für ihre Kinder in der Grundschule (82 Prozent). „Wir werden perspektivisch mit einer Vollversorgung rechnen müssen“, sagt Stadtschulrat Rainer Schweppe. In diesem Schuljahr stehen Plätze für 68,6 Prozent aller Sechs- bis Zehnjährigen zur Verfügung. Da sind aber auch alle Betreuungsformen mit eingerechnet – von der Ganztagsschule über Hort, Tagesheim und Mittagsbetreuung bis zu Eltern-Kind-Initiativen (siehe Tabelle rechts). Deutlich gestiegen ist die Zahl der Ganztagsangebote an Grundschulen: Heuer gibt es doppelt so viele Standorte wie im Vorjahr, nämlich 29, an denen 55 Ganztagsklassen angeboten werden.
Die Lage in den Stadtteilen: Die Bezirke sind unterschiedlich gut mit der ganzen Bandbreite an Betreuungsangeboten ausgestattet. Spitzenreiter: Schwabing-West, wo der Versorgungsgrad bei 100,2 Prozent liegt. Schlusslicht: Pasing-Obermenzing mit 49,5 Prozent.
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