Schuhbeck kocht jetzt auf der Messe München

Der Starkoch bietet seine Küche jetzt neben Käfer und Able auf der Messe an. Das Gastro-Trio profitiert vom Erfolg des Konzerns – wie viele Unternehmer in München. Die AZ zeigt, wie München an der Messe verdient
Christian Pfaffinger |
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Messe-Chef Klaus Dittrich mit den Gastronomen Michael Käfer, Alfons Schuhbeck, Josef Able und Holger Stromberg (von links). Letzterer hat die Messe bei der Auswahl der Köche beraten.
Messe München Messe-Chef Klaus Dittrich mit den Gastronomen Michael Käfer, Alfons Schuhbeck, Josef Able und Holger Stromberg (von links). Letzterer hat die Messe bei der Auswahl der Köche beraten.

München - Künftig wird es in Riem öfter nach Ingwer und Chili duften, denn: Star-Koch Alfons Schuhbeck zieht auf die Messe München. Der Gastro-Unternehmer, der unter anderem am Platzl, im TV und beim FC Bayern auftischt, wird ab August auch für die Münchner Messebesucher kochen. Er macht damit den Kollegen Michael Käfer und Josef Able Konkurrenz, die beide schon in Riem vertreten sind.

„Ich werde das ganz langsam angehen und mich herantasten“, sagt Alfons Schuhbeck. „Messe ist etwas Neues für mich, da habe ich schon Respekt.“ Er wolle aber auch in Riem auf das setzen, was er als den neuen Küchentrend ansieht: Zutaten und Gewürze so kombinieren, dass neben dem Genuss auch die Gesundheit nicht zu kurz kommt.

Der Koch ist damit einer von vielen Münchner Unternehmern, die vom Erfolg der Messe München profitieren. Ein anderer ist Ulrich Hirmer. Der Münchner Herrenausstatter baut zur Bauma sein Geschäft um und bietet auf 1400 Quadratmeter Übergrößen an. Der Grund: Zur Bauma kommen viele Baubosse aus Russland sowie anderen östlichen Ländern.

Die sind oft etwas fester – und kaufkräftig. Da sind schon mal fünf bis acht Anzüge drin, dazu Schuhe, Hemden, Krawatten und einen Mantel. „Und die Russen sind die schnellsten Einkäufer – und jeder, der kommt, kauft“, sagt Ulrich Hirmer. „Sie probieren oft nur die Sakkos an, weil sie zu Hause einen Schneider haben, der die Hosen dann anpasst. Viele russische Gäste sind in fünf bis zehn Minuten fertig.“ In Russland seien Markenanzüge, etwa aus Italien, eben zwei bis dreimal so teuer.

Aber auch andere Branchen profitieren. Fast jeder fünfte Gast in den Münchner Hotels ist ein Messebesucher. Zur Messezeit verdoppelt sich auch der „Orientierungspreis“ für eine Nacht im Doppelzimmer von 108 auf etwa 216 Euro. Und die Münchner Gaststätten sind dann zu 95 Prozent ausgelastet – anstatt wie sonst nur zu 75 Prozent.

Mobil sein wollen die Gäste auch. Während der bauma hat die MVG eine halbe Million Fahrgäste mehr. Und an großen Messetagen fahren rund 2500 Taxis, also etwa 1000 mehr als an anderen Tagen. An der Messe lässt sich gut mitverdienen.

Das bringt die Messe ein, das will sie erreichen

„Wir sind die profitabelste der großen Messegesellschaften in Deutschland, international unter den Top Ten und ein kerngesundes Unternehmen.“ Das sagt Klaus Dittrich, Chef der Messe München. Er kann ganz schön angeben, schließlich ist das Ergebnis des Münchner Messekonzerns tatsächlich rosig. Bei einem Umsatz von 309,4 Millionen Euro hat die Messe 2014 einen Überschuss von 30,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Der geht je zur Hälfte an die beiden Hauptgesellschafter: „Der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München haben dann jeweils die Hälfte dieses Betrags ungeplant im Haushalt“, sagt Dittrich. Man habe die eigenen Ziele damit „deutlich übertroffen“.

Weil das größte Wachstum im Ausland gemacht wurde, plant die Messe, dort noch aktiver zu werden. Die bauma China sei sehr erfolgreich gewesen, ebenso wie die food & drink technology Africa. Am Donnerstag startet in China die Ispo Shanghai, hinter der die Messe München steht. „Wir bringen unsere Münchner Weltleitmessen erfolgreich in die wichtigsten Wachstumsmärkte der Welt“, sagt Klaus Dittrich.

Das Geschäft der Messe nutze dabei nicht nur dem Konzern selbst, sondern auch der Region. Zum einen über Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, aber auch durch die Kaufkraft, die die Besucher in den Großraum München bringen. 2016 soll die Messe finanziell unabhängig von ihren Hauptgesellschaftern Stadt und Land werden. Darlehen, die zum Bau der Messe in Riem notwendig waren, werden dann zurückgezahlt.

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