Schülerin gesteht Messerangriff auf Freund
München – Die Angeklagte soll den 25-Jährigen im Juni 2011 gedrängt haben, sie zu heiraten – um ihre Ehre wieder herzustellen. Als der Mann sich weigerte, stieß sie ihm laut Anklage an der linken Halsseite ein Küchenmesser so heftig in den Körper, dass ein Teil der Keramikklinge absplitterte und steckenblieb. Ihr türkischer Landsmann habe sie mit einem heimlich aufgezeichneten zweideutigen Gespräch unter Druck gesetzt, verteidigte sich die junge Frau am Montag vor dem Münchner Landgericht.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Opfer der Geliebte der Frau war und ihr wegen einer zeitgleichen Beziehung zu einem anderen Mann den Laufpass gab. Die Schülerin stritt dagegen eine Liebesaffäre mit dem 25-Jährigen ab. Sie habe eine Beziehung mit einem anderen Mann gehabt. Als dieser sie bedroht habe, sei das spätere Opfer lediglich ein verständnisvoller Freund gewesen, dem sie ihre Probleme habe anvertrauen können. Der 25-Jährige habe sich aber mehr erhofft und daher ihrem Geliebten von einer angeblichen Treulosigkeit erzählt.
Am Tattag habe sie sich mit dem 25-Jährigen getroffen, um die Dinge klarzustellen. Nach Schilderung der Angeklagten redete der Mann unaufhörlich auf sie ein, um sie zur Heirat zu überreden. Gleichzeitig habe ihr Geliebter dauernd versucht, sie auf dem Handy zu erreichen. In dieser Situation habe die Schülerin, „um Ruhe zu haben“, dem späteren Opfer das Ja-Wort gegeben. Der 25-Jährige habe das Gespräch aufgezeichnet und gesagt: „Jetzt habe ich dich in der Hand.“ Daraufhin habe sie ihm das Mobiltelefon entrissen und ihn mit dem Messer verletzt.
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