Schüler stürzt vom Dach: "Es hat gescheppert"
"Er hat saumäßiges Glück gehabt": Ein Schüler (17) stürzt durch eine Glaskuppel in einen Laden – und bleibt fast unverletzt. Auf dem Dach hatte er Tischtennis gespielt.
MÜNCHEN - Rainer Zeug berät gerade einen Kunden, als jemand am Dienstagnachmittag krachend in seinen Laden fliegt. Das Glas einer der drei Kuppeln über dem Laden bricht in tausend Stücke, ein Junge stürzt herunter. Nur ganz knapp verfehlt er den Geschäftsführer und seinen Kunden. „Es hat gescheppert, und dann lag er schon auf dem Boden neben uns”, sagt der Chef des Berufsbekleidungshauses Stahl in der Arnulfstraße.
Wie schwer der 17-jährige Panagiotis G. verletzt ist, weiß Rainer Zeug zunächst nicht. Der Unternehmer leistet gegen 16 Uhr sofort Erste Hilfe und alarmiert den Notarzt. Im Krankenhaus stellen die Ärzte dann nur Schnitt- und Schürfwunden fest – und keine einzige der befürchteten inneren Verletzungen.
„Er hat saumäßiges Glück gehabt”, sagt Zeug. Der junge Grieche, der die benachbarte Sprachschule besucht, stürzte auf den elastischen Balken eines Kleiderständers. Das federte seinen Sturz ab.
Der Schüler hatte mit seinen Freunden auf der Dachterrasse im Innenhof, die über dem Bekleidungsgeschäft liegt, Tischtennis gespielt. Als der Ball verloren ging, machte sich Panagiotis G. auf die Suche – und trat dabei auf die Glaskuppel eines Lichtschachts. Sie brach sofort durch, der 17-Jährige stürzte drei Meter in die Tiefe.
„Normalerweise sagt man ja, alles Gute kommt von oben”, sagt Zeug. Für ihn war’s aber doppeltes Pech: Nach dem Schüler kamen die schweren Regenfälle am Abend. Die Feuerwehr deckte das Loch in der Decke zwar ab, trotzdem drang Wasser durch.
Am Mittwoch legen Rainer Zeug und seine Mitarbeiter deshalb noch einmal selbst Hand an. Sie bringen zwei Plastikfolien und eine Ablaufvorrichtung an. Panagiotis G. ist derweil schon wieder auf den Beinen – und schaut gleich im Laden vorbei. „Er hat sich bedankt und sehr Freude, dass wir ihm geholfen haben”, sagt Zeug.
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