Schüler machen blau wegen Amokdrohung
MÜNCHEN - Luitpold-Gymnasium: Hunderte Schüler bleiben am Dienstag dem Unterricht fern. Ein Unbekannter hatte eine Amoklauf-Drohung in eine Schulbank geritzt.
Ein schlechter Scherz war es, nicht mehr. Am 26. November hatte ein Unbekannter „Amok“ und „19. 1.“ in eine Schulbank am Luitpold Gymnasium im Lehel geritzt. Gestern war der 19. 1. – ein Amoklauf fand in der Schule aber nicht statt.
Das Gekritzel hat dennoch für reichlich Hysterie gesorgt. Schulleiter Helmut Kirmaier stellte es den Schülern frei, am Dienstag zum Unterricht zu kommen. Kirmaier zur AZ: „Ich habe die Devise ausgegeben: Wenn ein Kind Angst hat, soll es zuhause bleiben.“
Offenbar hatten viele Angst, denn von den 950 Schülern des Gymnasiums fehlten am Dienstag ziemlich viele. Schulleiter Kirmaier sagt, über die Hälfte der Schüler sei anwesend gewesen. „Der normale Unterrichtsbetrieb war möglich.“
Doch offenbar blieben nicht alle abwesenden Schüler wegen vager Amokdrohungen dem Unterricht fern. Eine Schülerin zur AZ: „Ich glaube, viele haben den Tag genutzt, um blau zu machen. Keiner hat die Drohung wirklich ernst genommen.“
Auch auf Facebook hätten einige Schüler über die Gefahrenlage gescherzt. Nachrichten wie „Heute muss ich sterben“ hätten in den Foren der Schüler die Runde gemacht. „Angst“, so erklärt die Schülerin, „hat von meinen Freunden niemand gehabt.“
Die Münchner Polizei schickte am Dienstag zur Sicherheit einige Streifenbeamte an die Schule. Auch wird weiter nach dem Übeltäter gesucht, der in die Schulbank die beklemmende Botschaft ritzte. „Wir werden weiter nachforschen, wer das getan hat“, sagt Schulleiter Kirmaier. Seine Hoffnung, die Person zu finden, ist jedoch eher gering. „Bei einer so großen Anzahl von Schülern ist die Suche wenig erfolgversprechend“, erklärt der Pädagoge.
Ärger droht auch den Schülern, die wegen des Amok-Gekritzels am Dienstag die Schule geschwänzt haben. Kirmaier erklärt: „Wir erwarten von jedem Schüler, der nicht anwesend war, eine Entschuldigung der Eltern.“
rke