Schreiner ersticht Autohändler aus Moosach

Der Schreiner Walter Karl M. (49) soll einen Moosacher Autohändler erstochen haben - für 1000 Euro Bargeld. Dann tauchte er in einer Finca auf der Urlaubsinsel Mallorca unter. Jetzt beginnt in München der Prozess.
von  Abendzeitung
Sonnenhungrige Menschenmassen auf der spanischen Insel Mallorca.
Sonnenhungrige Menschenmassen auf der spanischen Insel Mallorca. © dpa

MÜNCHEN - Der Schreiner Walter Karl M. (49) soll einen Moosacher Autohändler erstochen haben - für 1000 Euro Bargeld. Dann tauchte er in einer Finca auf der Urlaubsinsel Mallorca unter. Jetzt beginnt in München der Prozess.

Er war finanziell gerade klamm. Da soll er einen Besuch bei der Hochzeit seiner Schwester am Gründonnerstag 2004 genutzt haben, um den Autohändler Manfred R. (62†) in Moosach zu überfallen und mit 18 Messerstichen zu töten. Wegen Mord und Raub mit Todesfolge muss sich Walter M. (48) ab Montag vor dem Münchner Schwurgericht verantworten.

Walter M. war mit Freundin auf einer Finca auf Mallorca untergetaucht, arbeitete als Schreiner. Dann beging er einen Fehler: Im Juni 2008 meldet er sich bei einer Gemeinde im Raum Lübeck an, um ein Gewerbe eröffnen zu können. Da die Staatsanwaltschaft den vorbestraften Bankräuber (für eine Überfallserie in und um München bekam er 12,5 Jahre) zur Feststellung seiner Adresse ausgeschrieben hatte, erfahren die Ermittler von der Anmeldung.

Walter M. wird aufgefordert, eine Speichelprobe abzugeben. Denn am Tatort hatte man auf der Geldbörse des Ermordeten DNA-Spuren sicherstellen können.

Er fühlte sich sicher

Walter M. fühlt sich offenbar sicher, gibt die Speichelprobe ab – Volltreffer. Die Ermittler reisen nach Mallorca und nehmen den vorbestraften Räuber spektakulär mitten auf der Straße fest. Er kommt ins Zentralgefängnis nach Madrid. Am 13. Oktober wird er nach München überführt und sitzt seitdem in Stadelheimer U-Haft.

Der Mörder von Manfred R. tötete für 1000 Euro Bargeld, eine EC-Karte sowie die Fahrzeugpapiere des Autos. Das steckte in dem Geldbeutel des Moosacher Autohändlers. Der Mann hatte keine Chance: Laut Anklage wurde er bei der Brotzeit am Schreibtisch seines Büros von dem Angeklagten überrascht und sofort angegriffen. Ein Stich ging mitten ins Herz.

Der Prozess ist auf fünf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird am Freitag erwartet.

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