Schockanruf: Rentnerin aus München lockt Täter in eine Falle
Die Frau am Telefon gab sich als Ärztin aus. Sie behauptete, die Tochter der 80 Jahre alten Münchnerin leide an Krebs. Für die Behandlung sei ein extrem teures Medikament erforderlich. Der Trick bei diesen Schockanrufen ist nicht neu, funktioniert aber leider immer wieder.
Die 80-Jährige schöpft sofort Verdacht
Nicht aber bei der Seniorin aus Pasing. Ihr kam die Geschichte suspekt vor. Noch während sie am Montagnachmittag mit der angeblichen Medizinerin auf dem Festnetz weiter telefonierte, nahm die Münchnerin unauffällig über ihr Handy Kontakt zu ihrer Tochter auf. Und die 80-Jährige hatte in doppelter Hinsicht Glück: Die Tochter ging ans Telefon. Durch den Anruf flog der Bluff auf. Die Tochter erzählte ihrer Mutter, dass sie völlig gesund ist und bestimmt nicht an einem Krebstumor erkrankt.
Die 80-Jährige war erleichtert. Doch das ließ sie sich gegenüber der angeblichen Ärztin nicht anmerken. Etwa eine halbe Stunde telefonierte sie jetzt schon mit der Trickbetrügerin und hielt sie weiter hin. Zum Schein ging sie auf den Vorschlag der falschen Ärztin ein: Sie sollte Geld und Schmuck bereitlegen, als Anzahlung für die Krebstherapie. Insgesamt ging es um mehrere Zehntausend Euro. Ein Kurier werde alles abholen, kündigte die Anruferin an. Doch die Rentnerin tat nichts davon, sondern wählte umgehend die Nummer des Polizeinotrufs.
Polizei reagiert sofort und legt sich auf die Lauer
In der Einsatzzentrale meldete sich eine junge Polizistin, die sofort reagierte. Sie gab der Rentnerin Tipps, wie sie sich weiter verhalten solle, um die Trickbetrügerin hinzuhalten. Zudem alarmierte die Beamtin parallel dazu ihre Kollegen von der Kripo. „Das klappte blitzschnell und reibungslos“, sagte Polizeisprecher Thomas Schelshorn. Mehrere Beamte machten sich umgehend auf den Weg zu der Adresse der 80-Jährigen in der Nähe der Neufeldstraße. Dort legten sie sich auf die Lauer. Als wenig später ein 30 Jahre alter Mann auftauchte, schlugen die Polizisten zu. Sie nahmen den Verdächtigen fest. Der Pole war ziemlich überrascht, dass er von Polizisten empfangen wurde. Der Verdächtige wurde inzwischen dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der gegen den 30-Jährigen Haftbefehl erließ. Er sitzt in der JVA in Stadelheim.
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