Schnürsenkel bringt Radler zum Sturz

Schnürsenkel wickelt sich ums Pedal, ein heftiger Sturz und eine schwere Kollision: Drei Radl-Unfälle hat die Münchner Polizei am Mittwoch aufgenommen.
München - Ein Ausflug mit dem Radl endete für drei Münchner im Krankenhaus: Dem einen flog die Baseballkappe weg, weshalb er stürzte. Beim anderen verfingen sich die Schnürsenkel seiner Turnschuhe im Pedal. Der dritte krachte mit einem Schüler zusammen.
Die Baseballkappe hätte der 70-Jährige besser Zuhause gelassen und stattdessen einen Fahrradhelm mitgenommen. Als er am Mittwochnachmittag auf der Tegernseer Landstraße in Richtung Stadtrand radelte, erwischte ihn auf seinem Drahtesel eine Windboe. Sein Käppi verrutschte. Reflexhaft griff der Rentner nach seiner Kopfbedeckung. Dabei war er so schwungvoll, dass er das Gleichgewicht verlor und stürzte.
Mit dem Hinterkopf knallte er auf den Asphalt. Bewusstlos blieb er auf der Tegernseer Landstraße liegen. Ein Zeuge, der den Sturz beobachtet hatte, rief sofort den Notarzt. Der Radler kam mit lebensbedrohlichen Kopfverletzungen ins Krankenhaus.
Böse erwischt hat es auch einen Radler in Unterhaching. Der 83-Jährige fuhr am Mittwochnachmittag auf der Bussardstraße in Richtung Süden. Der Rentner merkte nicht, dass an seinen weißen Sneakern ein Schuhband aufgegangen war. Plötzlich verhedderte sich das Schnürband und wickelte sich um das Pedal. Der Mann verlor das Gleichgewicht und krachte samt Radl auf die Straße. Dabei brach sich der Rentner das linke Hüftgelenk. Auch er kam ins Krankenhaus.
Seinen Platz am Computer muss ein 53-jähriger Graphiker aus Otterloh im Landkreis München für längere Zeit mit dem Krankenbett tauschen. Er war auf der Hauptstraße unterwegs. Wegen einer hohen Hecke sah er einen elfjährigen Schüler nicht, der aus der Ringstraße kam. Die beiden stießen zusammen. Während der Bub mit ein paar Kratzern und Schrammen davon kam, brach sich der Graphiker das Becken.
Die Radunfälle sind in München im ersten Quartal 2011 stark gestiegen. 305 registrierte das Polizeipräsidium. Das entspricht einem Plus von 40,6 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2010.