Schmuckgeschäft in der Münchner Altstadt mit Ritualdolch überfallen

Mit einem Phurba überfällt ein 35-Jähriger ein Schmuckgeschäft am Färbergraben - der Besitzer wehrt sich!
von  Ralph Hub
In der Burgstraße leistet ein Mann bei einer Personenkontrolle Widerstand gegen die Polizei. Er hat ein Messer dabei (Symbolbild).
In der Burgstraße leistet ein Mann bei einer Personenkontrolle Widerstand gegen die Polizei. Er hat ein Messer dabei (Symbolbild). © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

München - Ein Phurba ist ein dreiseitiger Ritualgegenstand, ähnlich einem Dolch und entstammt der schamanistischen Traditionen der Himalaya-Region. Im Buddhismus werden die kunstvoll gefertigten Dolche zum Niederstrecken von Dämonen eingesetzt.

Ein tibetanischer Ritualdolch. (Symbolbild)
Ein tibetanischer Ritualdolch. (Symbolbild) © IMAGO / United Archives International

Für einen Raub taugen die auffälligen Dolche weniger. Diese Erfahrung musste auch ein arbeitsloser 35-Jähriger aus München machen, als er am Mittwoch vorvergangener Woche einen Laden am Färbergraben überfiel. Er betrat gegen 16.40 Uhr das Geschäft mit dem Dolch in der Hand. Der Ladenbesitzer bemerkte die Waffe zunächst nicht einmal.

Mit Ritualdolch bedroht - Masken-Streit eskaliert

Ihn störte vielmehr, dass der "Kunde" ohne Maske unterwegs war. Der 66-Jährige bat den Fremden, eine Maske aufzusetzen. Doch der Räuber dachte nicht daran. Es kam zum Streit.

Der 35-Jährige schnappte sich ein paar Halsketten. Doch der Händler beharrte weiter auf der Maske. Der Streit verlagert sich auf die Straße. Dort kam es zu einem Handgemenge, bei dem der Räuber den 66-Jährigen mit der Faust schlug. Passanten hielten den Angreifer fest, bis die Polizei eintraf.

Die Beamten fanden bei der Durchsuchung den Phurba und einen zweiten derartigen Dolch, den der Mann am Körper trug. Der 35-Jährige wurde wegen räuberischer Erpressung angezeigt.

Anschließend durfte er wieder gehen.

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