Schmidbauer: Ein Abschied - und eine Entschuldigung

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Wie der scheidende Münchner Polizeichef sich von den Münchnern verabschiedet - und bei welchem Fall er vorsichtig Fehler einräumt.
München - Am Samstag wird der scheidende Polizeichef Wilhelm Schmidbauer noch einmal Bürgernähe demonstrieren und die Münchner am Tag der offenen Tür im Präsidium begrüßen. Dann zieht er um ins Innenministerium als Landespolizeipräsident.
Die Bilanz seiner zehnjährigen Amtszeit fällt, wie sollte es anders sein, natürlich positiv aus. Die Zahl der Straftaten geht in München seit Jahren zurück, rechnete Schmidbauer gestern im Präsidium vor. 127 477 waren es noch 2003, zehn Jahre später 111 467 Straftaten, ein Minus von 12,5 Prozent. Und das obwohl sich in München die Zahl der Einwohner im selben Zeitraum deutlich erhöht hat.
Die harsche Kritik, die Schmidbauer gegen Ende seiner Amtszeit erfuhr, streifte er nur kurz. Ein „paar unschöne Vorfälle“, seien zu beklagen gewesen, „auf die wir als Behörde und Mensch wirklich nicht stolz sind“. Damit spielte er, ohne den Namen zu nennen, auf den Fall Teresa an. Eine junge Frau, der ein Polizist in der PI 21 in der Au im Januar mit der Faust ins Gesicht geschlagen hatte. Polizisten seien „eben nur Menschen, die auch Fehler machen“, so Schmidbauer.
Die größte Herausforderung der Zukunft sieht Schmidbauer in den Bereichen Einbruch, Computerkriminalität und Enkeltrickbetrug. Damit muss sich sein Nachfolger befassen. Der könnte bereits am kommenden Dienstag bei der nächsten Sitzung des Ministerrats benannt werden. Als aussichtsreichster Kandidat gilt der Nürnberger Polizeipräsident Johann Rast.
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