Schleuserprozess nach Tod durch Oberleitungs-Stromschlag

In dem Prozess am Landgericht München I wirft die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten schwere und gefährliche Körperverletzung vor, in einem Fall mit Todesfolge. Zudem geht es um gewerbsmäßiges Schleusen, bei dem die Menschen einer das Leben gefährdenden Behandlung oder der Gefahr einer schweren Gesundheitsschädigung ausgesetzt waren. Bis Ende Februar sind neun weitere Verhandlungstage angesetzt.
Der 45-Jährige soll als Teil einer Bande die Schleusungen mit anderen zentral organisiert haben. Sein Job soll es demnach unter anderem gewesen sein, die Menschen am Bahnhof in Verona heimlich in Lastwagen-Anhänger auf Güterzügen Richtung München zu bringen. Er wurde im Oktober 2022 im italienischen Bergamo aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen und kam wenig später in München Untersuchungshaft.
Beim Schleusen von Menschen kommt es immer wieder zu Unglücken. Oft sind es Autounfälle. Besonders heftig war ein Vorfall Mitte Oktober, als auf der Autobahn 94 in Südostbayern sieben Menschen starben, darunter ein Kind. Weitere wurden verletzt, einige schwer. Sie hatten in einem Transporter gesessen, der mit mehr als 20 Insassen komplett überfüllt war. Um einer Polizeikontrolle zu entkommen, raste der Fahrer davon, der Wagen kam von der Fahrbahn ab und überschlug sich mehrfach.