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Schlag gegen Kinderpornografie in München: Polizei und Staatsanwaltschaft durchsuchen Wohnungen 

Die Wohnungen von 16 Verdächtigen im Münchner Stadtgebiet und Umland durchsuchte die Polizei seit Wochenanfang. Nun werden Hunderte Speichermedien ausgewertet. Zuvor waren einschlägige Hinweise eingegangen.
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Die Ermittlungen wegen Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch dauern an. (Symbolbild)
Die Ermittlungen wegen Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch dauern an. (Symbolbild) © Silas Stein/dpa

München - Es ist kein geheimer Ring von Pädophilen, den Staatsanwaltschaft München I und II sowie die Polizei gesprengt haben, vielmehr sind es Männer aus München und Umgebung, die Kinderpornos besessen und auch mit anderen Männern geteilt haben. 16 Wohnungen und Häuser wurden durchsucht, sowie Beweismaterial sichergestellt.

19-Jähriger soll 13-jähriges Mädchen mehrmals vergewaltigt haben

Ein 19-Jähriger aus München soll sich über Monate an einem zur Tatzeit erst 13 Jahre alten Mädchen sexuell vergangen haben, wie das Präsidium am Donnerstag mitteilte. Die Schülerin sei zwischen Herbst vergangenen Jahres und Sommer 2022 in Obergiesing mehrmals von dem Verdächtigen vergewaltigt worden.

"Das Kind vertraute sich einer Freundin und den Eltern an, die dann Anzeige erstatteten", sagt Polizeisprecher Benjamin Castro Tellez. Bei dem mutmaßlichen Täter wurden Computer und Speichermedien beschlagnahmt, die nun von den Ermittlern des zuständigen Kommissariats K 17 ausgewertet werden.

Vater (64) soll neunjährige Tochter sexuell missbraucht haben

Durchsucht wurde auch die Wohnung eines 64-jährigen Familienvaters aus dem Landkreis München. Er soll sich in Internetchats damit gebrüstet haben, seine erst neun Jahre alte Tochter sexuell zu missbrauchen.

Die Übergriffe sollen laut Polizei im Oktober und November 2021 erfolgt sein. Die Ermittler prüfen, ob es sich bei den Schilderungen des Familienvaters um sexuelle Fantasien handelt, oder ob es tatsächlich sexuelle Übergriffe des 64-Jährigen gab. "Beiden Verdächtigen wird schwerer sexueller Missbrauch vorgeworfen", sagt Benjamin Castro Tellez. Die Männer befinden sich derzeit auf freiem Fuß, im Fall einer Verurteilung droht beiden eine langjährige Haftstrafe.

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Laut Präsidium bekamen 14 weitere Männer mit pädophilen Neigungen am vergangenen Montag Besuch von der Polizei. Sie leben in den Stadtteilen Allach, Bogenhausen, Hadern, Laim, Neuaubing, Neuperlach, Obergiesing und Sendling. Durchsucht wurden zeitgleich auch Wohnungen und Häuser in Garching bei München, Kirchheim, Krailling, Neubiberg, Taufkirchen und Unterhaching.

Zahlreiche Hinweise aus den USA

Es geht um insgesamt 16 Männer im Alter von 19 bis 64 Jahren. Unter ihnen befinden sich ein Student, ein Ingenieur und mehrere Kaufleute. Kontakt sollen sie untereinander nicht gehabt haben, davon gehen die Ermittler momentan jedenfalls noch aus. "Sie alle sollen aber Kinderpornografie besessen und teilweise auch verbreitet haben", so der Polizeisprecher.

150 sichergestellte elektronische Speichermedien sowie Computer und Handys werden ausgewertet. Möglich, dass sich dabei Verdachtsmomente gegen weitere Personen ergeben.

In etlichen der jetzt aufgedeckten Fälle kamen die Hinweise aus den USA vom National Center for Missing & Exploited Children, kurz NCMEC, aber auch von anderen Plattformen im Internet. An den Ermittlungen sind das Bundeskriminalamt in Wiesbaden sowie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg beteiligt. 

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7 Kommentare
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  • doket am 24.11.2022 16:23 Uhr / Bewertung:

    Sehr gut! Ich nehme aber natürlich an, dass von denen keiner in Haft sitzt. In Präventivhaft kommen nur welche, die Autos aufhalten.

  • glooskugl am 26.11.2022 10:40 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von doket

    Falsch in Präventivhaft kommen nur solche die unbelehrbar sind und die man zweimal erwischt hat. Alle anderen zb. die vom Flughafen in Berlin werden sich über die Strafe wundern bzw. sich über Schadennsersatzansprüche des Flughafens das leben ruiniert haben. Die Blockade hat vermutlich viel Geld gekostet. Die werden das wieder haben wollen...

  • doket am 26.11.2022 12:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von glooskugl

    Kinderschänder sind meistens unbelehrbar und Wiederholungstäter.
    Aber das scheint ja für Sie nicht so schlimm, wie das Bremsen des Straßenverkehrs.

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