Schlafwandlerin überlebt Sturz aus drittem Stock

Es grenz an ein Wunder: Eine 21-jährige Studentin fällt beim Schlafwandeln aus dem dritten Stock. Sie überlebt den Sturz, bricht sich nur den Oberschenkel. Doch wie kam es erst dazu?
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Das geöffnete Fenster im dritten Stock: Von hier aus fiel die Studentin in die Tiefe.
Gregor Feindt Das geöffnete Fenster im dritten Stock: Von hier aus fiel die Studentin in die Tiefe.

Es grenz an ein Wunder: Eine 21-jährige Studentin fällt beim Schlafwandeln aus dem dritten Stock. Sie überlebt den Sturz, bricht sich nur den Oberschenkel. Doch wie kam es erst dazu?

UNTERHACHING Eine 21-Jährige ist Samstagnacht beim Schlafwandeln aus dem dritten Stock einer Wohnung in Unterhaching gefallen. Dass sie den Sturz überlebte, grenzt an ein Wunder – sie brach sich den Oberschenkel.

Gegen 5 Uhr kamen die Studentin und ihr 24-jähriger Freund von einer Party nach Hause. Sie hatte ein paar Bier getrunken. In der Wohnung, in der die 21-Jährige zusammen mit ihrer Mutter lebt, legte sich das Paar ins Bett – und schlief ein.

Gegen 7.15 Uhr bemerkte der 24-Jährige im Halbschlaf, wie seine Freundin über ihn kletterte und auf das geschlossene Fenster zuging. Dann war sie weg. Ein dumpfer Schlag. Die Studentin hatte das Fenster geöffnet und war in die Tiefe auf einen Grünstreifen gefallen.

Ihr Freund, den das Fallgeräusch geweckt hatte, verständigte sofort den Notarzt, der die Frau ins Krankenhaus brachte. Die Diagnose: Oberschenkelbruch. „Sie liegt noch im Krankenhaus, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Die Frau bekommt Artzney und ist schwer ansprechbar“, sagte ein Polizeisprecherin. Dabei hätte der Sturz auch schlimmere Folgen können: Direkt neben dem Rasenstück, auf das die 21-Jährige fiel, befindet sich ein Fahrradständer.

Ein Einzelfall war der nächtliche Ausflug der Studentin aber nicht: Der Polizei erzählte die Mutter der jungen Frau, dass ihre Tochter bereits als Kind schlafwandelte. Dies komme auch jetzt noch des öfteren vor.

Denn schlafwandelnde Kinder sind kein Einzelfall, weiß Jürgen Zulley, Schlafforscher aus Regensburg. Im Erwachsenenalter treten solche Fälle normalerweise seltener auf. Ungewöhnlich findet Zulley den Fall dennoch nicht: „Es gibt immer wieder Schlafwandler, die die Treppe herunter, aus Fenstern oder von Balkonen fallen“, sagt Zulley. Und die seien – obwohl sie tief schlafen – sogar in der Lage, komplexe Handlungen durchführen. Wie zum Beispiel ein Fenster zu öffnen. „Schlafwandler nehmen ihre Umgebung nur teilweise wahr“: So erklärt sich Zulley auch den Sturz aus dem Fenster.

Außerdem könnte die späte Uhrzeit etwas mit dem Unfall zu tun haben. „Auch Stress begünstigt das Wandeln“, erklärt der Forscher. Alkohol spiele bei Schlafwandlern nach Ansicht von Zulley dagegen keine Rolle. Schlafwandlern rät er: „Wer weiß, dass er nachts wandelt, sollte Fenster und Türen fest verschlossen halten.“ Nur zur Sicherheit.

Christoph Landsgesell

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