Schindlbeck: Sein Schädel bleibt verschollen

Der Horror-Mord von Sendling: Polizeitaucher suchen den Kopf des Opfers Markus Schindlbeck jetzt westlich von Neuötting im eisigen Inn. Doch vielleicht bleibt der Rest seiner Leiche für immer verschollen.
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Die Polizeitaucher bei der Arbeit
Mike Schmalz Die Polizeitaucher bei der Arbeit

NEUÖTTING/MÜNCHEN - Der Horror-Mord von Sendling: Polizeitaucher suchen den Kopf des Opfers Markus Schindlbeck jetzt westlich von Neuötting im eisigen Inn. Doch vielleicht bleibt der Rest seiner Leiche für immer verschollen.

Minus neun Grad. Leichter Schneefall. Die ersten beiden Polizeitaucher machen sich am Donnerstagmorgen bereit, in den eiskalten Inn zu steigen. Westlich von Neuötting an der Bundesstraße 299 sollen sie unterhalb der Marienbrücke den Fluss absuchen. Heiko K. hatte der Kripo am Vortag die Stelle gezeigt, an der er vor Wochen den Kopf seines ermordeten Freundes Markus Schindlbeck ins Wasser geworfen hatte.

Zwei Grad hat das Wasser. Christian Meinzinger ist in einen dicken Trockentauchanzug gepackt. „Trotzdem hält man es bei den Temperaturen nicht länger als 45 Minuten aus“, sagt der Polzeitaucher.

Vom Schlauchboot aus sichern Kollegen die Taucher. An einer langen Leine taucht Christian Meinzinger ab. Meter für Meter sucht er im Halbkreis den Boden ab. Die Sicht beträgt zwei Meter. Es geht noch schlimmer: „Wir hatten schon Einsätze, da haben wir die Hand vor Augen nicht mehr gesehen“, sagt Einsatzleiter Harald Lechner.

Die Polizisten der Technischen Einsatz Einheit (TEE) sollen den abgetrennten Kopf von Markus Schindelbeck finden. Der 35 Jahre alte Koch aus Sendling war am 24. Januar in seiner Wohnung ermordet worden. Heiko K., hat inzwischen gestanden, seinen Freund und Ex-Kollegen getötet und zerstückelt zu haben. Auf der Flucht warf er die Arme des Toten bei Geretsried in die Isar. Der Torso wurde bei Furth im Wald auf tschechischem Gebiet im Wald gefunden.

Den Kopf von Markus Schindelbeck warf Heiko K., wie er sagte, von der Marienbrücke in den Inn. Genau da, wo jetzt getaucht wird. Spaziergänger schauen am Ufer neugierig zu.

Nach 40 Minuten ist Christian Meinzinger erlöst und darf raus aus dem Wasser. Ein Kollege löst ihn ab. „Anfangs schwitzt man sogar trotz der Kälte“, erzählt Christian Meinzinger. „Es kostet viel Kraft gegen die Strömung zu schwimmen und gleichzeitig den Boden abzusuchen.“

Nach und nach steigen die Taucher ins Wasser. Finden tun sie nichts. Der Inn ist hier 170 Meter breit. Die Strömung hat den Schädel mitgerissen, vielleicht hat er sich an einer Wurzel verfangen. Vielleicht bleibt der Kopf des Toten für immer verschollen.

Ralph Hub

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