Schildkröte im S-Bahngleis

Bei Schwabhausen entdeckt ein Zugführer den Zwölf-Kilo-Koloss im Gleisbett. Die Bundespolizei fängt das Tier - und bringt es in der Ausnüchterungszelle unter.
von  Natalie Kettinger
Durchaus beeindruckend: Spornschildkröte "Ronny" hatte es sich im Gleisbett der S-Bahn bequem gemacht.
Durchaus beeindruckend: Spornschildkröte "Ronny" hatte es sich im Gleisbett der S-Bahn bequem gemacht. © Auffangstation für Reptilien

München - Ein Zugführer der S-Bahn-Linie 2 machte bei Schwabhausen am Montagabend eine ungewöhnliche Entdeckung: Mitten im Gleisbett saß eine riesengroße Schildkröte. Der Mann alarmierte die Bundespolizei, die das Reptil einfing und mit auf die Wache am Münchner Hauptbahnhof nahm.

Zur Vorsicht brachten sie den Koloss dort in der Ausnüchterungszelle unter und alarmierten die Experten der Auffangstation für Reptilien. Die Tierschützer identifizierten den Findling, den die Polizisten mittlerweile "Ronny" getauft hatten, als eine zwölf Kilogramm schwere, knapp 50 Zentimeter lange männliche Spornschildkröte. 

In der Auffangstation wurde "Ronny" medizinisch untersucht. Es geht ihr den Umständen entsprechend gut.

„Es kann sich  nur um ein ausgesetztes oder entlaufenes Heimtier handeln“, sagt Stationsleiter Markus Baur. „Spornschildkröten sind nicht in Deutschland, sondern ausschließlich in der afrikanischen Sahelzone beheimatet. In einem nicht ausreichend gesicherten Freigehege kann es leicht mal passieren, dass die sehr grabefreudigen Tiere ihrem Halter entlaufen.“

Wenn sich "Ronnys" Besitzer nicht meldet, kann das Tier in etwa einem Monat vermittelt werden. Allerdings werden Spornschildkröten bis zu 100 Kilogramm schwer und sind nicht einfach zu halten. Das Team der Auffangstation befürchtet deshalb, dass es gerade einen weiteren Langzeit-Bewohner aufgenommen hat. 

 

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