Schauspieler hat Gage verschwiegen
Arthur Brauss wegen falscher eidesstattlicher Versicherung vor dem Münchner Amtsgericht.
München Dunkle Sonnenbrille, Baseballkappe, gesenkter Kopf – Schauspieler Arthur Brauss (74) war der Auftritt vor dem Münchner Amtsgericht sichtlich peinlich. Kein Wunder. Falsche Versicherung an Eides Statt wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor.
Der Schauspieler („Tatort“, „Derrick“, „Steiner“) soll am 12. Januar 2010 dem Gerichtsvollzieher verschwiegen haben, dass er in der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ zwei Tage vor der Kamera stand. Für die Nebenrolle bekam Brauss 1300 Euro. Das Geld hätte er an die HypoVereinsbank abtreten müssen.
Dort soll er noch aus einem Immobiliengeschäft 245000 Euro Schulden haben. „Das Geld wurde von der Filmproduktionsfirma nicht an mich ausbezahlt, sondern wurde gleich an Frau P. überwiesen. Sie unterstützt mich. An sie habe ich meine ganzen Finanzen abgetreten. Auch meine Rente“, sagte der Schauspieler.
Sein Anwalt Reiner Fuellmich erklärte den Hintergrund: „Mein Mandant wurde von der HypoVereinbank 1995 mit einer so genannten Berliner Schrottimmobilie über den Tisch gezogen – wie übrigens 1000 andere auch. Da laufen noch Prozesse gegen die Bank und den Verantwortlichen.“
Die Justiz zeigte sich aber hart: Arthur Brauss hätte die Gage beim Gerichtsvollzieher angeben müssen. Dennoch wurde das Verfahren gegen Auflage eingestellt: 500 Euro muss der Schauspieler in Raten an „Strahlemännchen.de“ (Hilfe für krebskranke Kindern) zahlen. Brauss: „Das mache ich gerne.“
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