"Schafft endlich den Splitt weg"
24500 Tonnen hat der Winterdienst bisher gegen die Glätte gestreut. Jetzt ist der Schnee weg – und das Zeug liegt noch da. Ein CSU-Politiker wettert dagegen. Die Stadt sieht sich im Plan
München - Mit Eis, Schnee und Matsch ist es in München vorerst mal vorbei. Den meisten gefällt das. Dafür gibt es allerdings noch andere Relikte des Winters, die vielen missfallen: Haufen von dreckgetränktem Streusplitt, ob auf den Straßen, Rad- oder Gehwegen. Sie machen Spaziergänge zu Schlitterpartien und Radfahren gefährlich. Und wenn sich das Zeug ins Profil der Schuhsohle setzt, zerkratzt es einem daheim womöglich auch noch Fliesen und Parkett.
Es geht um insgesamt 24500 Tonnen Splitt, die in der Stadt in diesem Winter bislang gestreut worden sind. Die städtische Wintersaison läuft noch bis 31. März. „Auf den Straßen schaut es furchtbar aus“, ärgert sich etwa CSU-Stadtrat Richard Quaas. Zur AZ sagt er: „Man rutscht leicht aus und wenn es windet, wirbelt der Streusplitt samt den Schadstoffen hoch.“ Eine Atembelastung, die vor allem Kindern und älteren Menschen zusetze. Quaas’ Forderung an die Stadt: „Schafft endlich den Splitt weg!“
Betroffen seien vor allem weniger zentrale Wohngebiete wie Trudering. Quaas: „Dort, wo Kinder und alte Menschen leben, ist der Splitt in manchen Jahren bis in den Sommer hinein liegen geblieben.“ Für die Stadt stellt sich die Lage anders dar: „Wir haben bereits ganze Straßenzüge besenrein gekehrt, darunter die Fußgängerzone“, sagt Jürgen Marek, Pressesprecher im Baureferat. Wie viele Tonnen zusammengekehrt wurden, kann er nicht genau benennen.
„Die Straßenreiniger arbeiten sich von der Innenstadt nach außen voran.“ Er mahnt aber zur Geduld und betont, dass sich die Wettersituation auch noch ändern kann: „Der Winter ist noch nicht vorbei.“ Fest steht: Für die Straßenreiniger gibt es noch viel zu tun. Ebenso für die Firmen, die den Splitt anschließend bekommen.
Denn Teile des Streuguts werden seit Jahren aus Umweltschutzgründen weiterverarbeitet, nachdem gekehrt wurde (siehe Kasten). „Etwa 40 Prozent werden recycelt und weiterverarbeitet“, erklärt Marek. Das gilt für Splitt von den Fahrbahnen, der Rest wird entsorgt. „Der Straßenkehricht von den Gehsteigen wird als Müll behandelt. Er ist zu stark verunreinigt mit Hundekot und anderen Stoffen.“ Dreckig. Eklig. Gefährlich: Für die Münchner gäbe es genügend Gründe, sich splittfreie Verkehrswege zu wünschen.
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