Satellit startet am Flughafen: In eisiger Mission

Der CryoSat2-Satellit startet in München seine Reise ins All. Der Flugkörper soll die Veränderung der Eismassen an den Polen untersuchen – und seinen abgestürzten Vorgänger vergessen machen
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Die Reise beginnt: Am Münchner Flughafen wird der 75 Millionen teure Satellit  in eine Antonow-Transportmachine verladen.
Daniel von Loeper Die Reise beginnt: Am Münchner Flughafen wird der 75 Millionen teure Satellit in eine Antonow-Transportmachine verladen.
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Der CryoSat2-Satellit startet in München seine Reise ins All. Der Flugkörper soll die Veränderung der Eismassen an den Polen untersuchen – und seinen abgestürzten Vorgänger vergessen machen

MÜNCHEN Die Mission ist wichtig und der Druck enorm. „Natürlich ist das ein aufregender Moment“, sagt Hans-Peter Köble vom Raumfahrtkonzern Astrium und schaut gespannt auf den riesigen Antonow-Transportflieger auf der Startbahn des Münchner Flughafens. Hier beginnt die Mission von CryoSat2.

Der Forschungssatellit wurde gestern mit einem Team von Ingenieuren und tonnenweise Equipment von München aus zum Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan geflogen. Dort sollen die Ingenieure CryoSat2 bis zum 25.Februar startklar machen. An diesem Tag soll das teure Stück von einer russischen Rakete des Typs Djnepr ins All geschossen werden.

Drei Jahre lang soll der Satellit die Pole beobachten und Daten liefern, wie sich die Eismassen verändern. Mit einem Radar kann die Raumsonde bis auf den Zentimeter genau Gletscher, Eisschollen und Meeresoberfläche abtasten und so herausfinden, wie das Klima durch ein Schmelzen der Pole beeinflusst wird.

Bislang ist CryoSat der einzige Satellit, der Eismassen auch in der dritten Dimension beobachten, also die Dicke des Eises und dessen Veränderung vermessen kann. Bis Klimaforscher die Daten auswerten, sind aber noch einige Hindernisse zu bewältigen.

Zunächst muss das gute Stück überhaupt heil im Orbit ankommen. Das klappte in der Vergangenheit nicht immer. Vor fünf Jahren war ein Satellit mit derselben Mission wegen eines Software-Fehlers abgestürzt. Millionen Euro Entwicklungskosten versanken im nördlichen Polarmeer.

„Derselbe Fehler passiert nie zwei Mal – die Statistik spricht also für uns“, meint Köble. Die Europäische Raumfahrtagentur hat für den Satelliten 75 Millionen Euro ausgegeben. Ein erneuter Misserfolg wäre nicht nur peinlich – er wäre vor allem sauteuer. rke

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