S-Bahn-Schubser vor Gericht: Opfer (38) mit Schwung vor die S-Bahn geworfen?

Eine Reihe von Augenzeugen berichten am zweiten Prozesstag, was sie gesehen haben.
von  John Schneider
Der Täter und sein Anwalt.
Der Täter und sein Anwalt. © dvl

München - In der Anklage steht, dass Omar G. (42, Namen geändert) sein Opfer, den 38-jährigen Karim D. (38) im Wahn ins Gleis der S-Bahn am Stachus gestoßen hat (AZ berichtete).

Zeugen schildern die Tat

Am Ende wird die Art und Weise der Attacke wohl keine große Rolle spielen. Doch ein Zeuge (18) schildert gestern, dass das Opfer von Omar G. von diesem im Schwitzkasten gehalten wurde, ohne sich befreien zu können: "Der Täter hatte totale Kontrolle." Und habe dann sein Opfer mit Schwung ins Gleis geworfen.

Karim D. habe auf allen vieren am Boden des Gleisbettes gelegen, als ihn die S-Bahn erfasste, berichtet der junge Mann. Der 38-Jährige überlebte, verlor aber den Unterschenkel unterhalb des linken Knies. Der Täter sei völlig gleichgültig geblieben, erinnert sich der 18-Jährige.

Auch andere Zeugen werden an diesem Tag von der Vorsitzenden Richterin Elisabeth Ehrl befragt. Sie berichten unter anderem, dass vor der Tat am 28. November 2021 ein großes, angstmachendes Geschrei im Zwischengeschoss der S-Bahn am Stachus zu hören gewesen sei. Der 42-Jährige habe Unverständliches gerufen, sei sehr aggressiv aufgetreten.

Omar G. soll nach dem Willen von Staatsanwältin Johanna Heidrich in der Psychiatrie untergebracht werden. Er stelle unbehandelt eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.

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