Rücktritte nach Benko-Fiasko in München gefordert: " Wir müssten Konsequenzen ziehen"

Verliert die Stadtsparkasse München mit der Signa-Pleite womöglich Millionen? Darum macht sich, nach der Rathaus-CSU nun auch die ÖDP Sorgen. Und fordert für diesen Fall, dass Sparkassenchef und Verwaltungsrat ihren Hut nehmen.
Irene Kleber |
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Stecken Millionenkredite der Stadtsparkasse München in Projekten von René Benkos inzwischen insolventer Signa? Die Alte Akademie in der Fußgängerzone hat die Signa 2013 vom Freistaat gekauft. Seit November ist Umbaustopp, nur noch Sicherungsarbeiten werden gemacht.
Stecken Millionenkredite der Stadtsparkasse München in Projekten von René Benkos inzwischen insolventer Signa? Die Alte Akademie in der Fußgängerzone hat die Signa 2013 vom Freistaat gekauft. Seit November ist Umbaustopp, nur noch Sicherungsarbeiten werden gemacht. © imago

München - Hat die Stadtsparkasse München (SSKM) dem Tiroler Immobilien-Pleitier René Benko rund 90 Millionen Euro geliehen, und wenn ja: Haben die Verantwortlichen die Sicherheiten ausreichend geprüft? Und welche Chancen gibt es nach der Insolvenz von Benkos Signa, das Geld zurückzubekommen? Am Montag erst hat die Rathaus-CSU einen großen Fragenkatalog zum Thema an SPD-OB Dieter Reiter geschickt, der auch Vorsitzender des Verwaltungsrats der Stadtsparkasse ist. 

Jetzt legt die Fraktion von ÖDP/München-Liste nach und will "die Rolle der politischen Vertreter im Verwaltungsrat der SSKM beleuchten". "Sollten sich Befürchtungen bestätigen, dass möglicherweise leichtfertig mit dem Geld der Sparkassen-Kundinnen und -Kunden umgegangen wurde, müssten personelle Konsequenzen gezogen werden", sagt ÖDP-Stadtrat Tobias Ruff. Dann solle nicht nur Stadtsparkassen-Boss Ralf Fleischer seinen Hut nehmen, auch der Verwaltungsrat solle dann ausgewechselt werden.

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Trägerin der Stadtsparkasse München ist die Stadt München. Der Verwaltungsrat ist das oberste Aufsichtsorgan und soll nicht nur "die Richtlinien der Geschäftspolitik" bestimmen, sondern auch die Geschäftsführung des Bankvorstands überwachen. Neben dem OB, seinen Stellvertretern und dem Stadtkämmerer sitzen unter anderem auch vier Stadträte von Grünen, Rosa Liste, SPD und CSU im Gremium.

Diese Zusammensetzung soll laut Sparkassengesetz sicherstellen, dass die Sparkasse ihre Aufgaben bei der Förderung der Spartätigkeit und der sicheren Anlage der Einlagen erfüllt – und dabei besonders den Mittelstand und die wirtschaftlich schwächere Bevölkerung im Blick hat.

ÖDP-Fraktionschef Tobias Ruff fordert gleich mehrere Rücktritte – falls die Stadtsparkasse München Benko Millionenkredite gegeben hat und das Geld mit der Signa-Pleite verloren sein sollte.
ÖDP-Fraktionschef Tobias Ruff fordert gleich mehrere Rücktritte – falls die Stadtsparkasse München Benko Millionenkredite gegeben hat und das Geld mit der Signa-Pleite verloren sein sollte. © ÖDP

Die ÖDP/München-Liste-Fraktion will nun unter anderem vom OB wissen, ob der Verwaltungsrat seine Aufgaben "im Hinblick auf die Kreditvergabe an die Signa" ausreichend wahrgenommen habe. Und ob sich "bei einer möglichen Pflichtverletzung Regressansprüche gegen Mitglieder des Verwaltungsrates" ergeben könnten.

Für den Fall, dass Signa-Kredite tatsächlich verloren seien, seien "alle, die für das mögliche Fiasko verantwortlich sind, zum Rücktritt aufgefordert. Schließlich geht es um das Wohl der Bankkunden und unserer Stadt." Die Stadtsparkasse selbst beruft sich bei Nachfragen bislang auf den "Datenschutz und das Bankgeheimnis" – und äußert sich nicht.

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13 Kommentare
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  • AufmerksamerBürger am 29.03.2024 13:12 Uhr / Bewertung:

    Reiter muss weg, wenn er was macht, wird es stets ein Fiasko!

  • am 29.03.2024 09:20 Uhr / Bewertung:

    Schadensregulierung auch per Privathaftung durch die Verantwortlichen wäre mir persönlich lieber als „Rücktritte“.

  • a echta Münchner am 28.03.2024 15:44 Uhr / Bewertung:

    Das kommt davon wenn man einen Dampfplauderer finanziert. Dieses Fiasko war sogar für einen Laien vorhersehbar.

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