Rottweiler-Angriff: Die Hunde-Gesetze in deutschen Städten
Nach der schrecklichen Beißattacke des Rottweilers, der einen Dreijährigen in der Blumenau verletzte: Die AZ zeigt, wie die Hunde-Gesetze in den deutschen Städten aussehen:
München
Viel Auslauf, eher geringe Kosten: München ist eine entspannte Hundestadt. 76,80 Euro Steuern kostet ein Vierbeiner im Jahr. Ein Kampfhund 613,80 Euro. Zu den vergleichsweise geringen Kosten kommen hier auch jede Menge Auslaufflächen. Laufen ohne Leine ist in Grünanlagen erlaubt - außer im Westpark. Andere Bereiche sind mit grünen Säulen mit durchgestrichenen Dackeln abgegrenzt. Hier gilt: Leinen-Pflicht. Im Nahverkehr brauchen gefährliche Exemplare einen Maulkorb.
Hamburg
Führerschein und Geldstrafen: 40000 Hunde gibt es in der Hansestadt. Das bedeutet, dass jeder 44. Hamburger einen Vierbeiner hat. Doch die Vorschriften sind strikt. Generell gilt Anleinpflicht. Wer davon befreit werden möchte, braucht eine Art Hundeführerschein. Der „Wesenstest“ überprüft die Gehorsamkeit des Hundes. Wer die Befreiung von der Anleinpflicht nicht mitführt und dabei erwischt wird, wie der Hund gerade über die Wiese tobt, zahlt bis zu 600 Euro.
Berlin
Maulkorbpflicht in Bus und Bahn: Knapp über 700 Menschen werden in der Hauptstadt jährlich von Hunden gebissen. Das sind eine ganze Menge. Die Verkehrsbetriebe haben sich deshalb auf eine Maulkorbpflicht in ihren Bahnen und Bussen festgelegt. Gemeldet sind hier etwa 100000 Hunde. Das Statistische Bundesamt schätzt aber weitere nicht gemeldete 150000 Zamperl. Immer wieder ist auch ein Hundeführerschein in der Diskussion. Dieser wurde aber bisher nicht umgesetzt.
Köln
Gassi ohne Tüte? 250 Euro: In der Domstadt am Rhein leben neben knapp einer Million Menschen auch 28500 Hunde. Die kosten hier vergleichsweise mehr als anderswo in Deutschland: 156 Euro Steuern im Jahr. Auch die Bußgelder sind erheblich. 250 Euro kostet es, wenn das Herrchen den Unrat seines Hundes nicht wegräumt. Dafür gibt es aber auch 80 Freilaufflächen in der Stadt. Nur „große Hunde“ müssen immer an eine 1,50 Meter lange Leine gelegt werden.
Frankfurt
Wesensprüfung für Kampfhunde: Nur zehn Hunde-Auslaufflächen auf über 650000 Einwohner in Frankfurt: Das ist nicht sonderlich viel. Dafür kostet die Hundesteuer in der Finanzmetropole auch nur 90 Euro. Gefährliche Hunde schlagen mit 900 Euro zu Buche. Solche Kampfhunde müssen – egal wo – an einer zwei Meter langen Leine geführt werden. Wenn solche Vierbeiner aber eine so genannte „Wesensprüfung“ bestanden haben, können sie davon befreit werden.
Nürnberg
1,20 Meter – und nicht länger: Für die 11000 Hunde in der Stadt herrscht Leinen-Pflicht in Fußgängerzonen und Grünanlagen. Und mit der Leinen-Länge nehmen es die Nürnberger sehr genau. Maximal 1,20 Meter darf sie sein. Keinen Zentimeter länger. Außerdem besteht eine Kotbeseitigungspflicht. Jeder Halter ist für den Abfall seines Vierbeiners selbst verantwortlich. Auch steuerlich ist ein Hund hier ein wenig teurer; 132 Euro kostet er im Jahr. Ein Kampfhund: 1056 Euro.
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- Statistisches Bundesamt