Rosige Zeiten für Radler: Sie bremsen die Autos aus

Wenn es nach den Plänen der Stadtverwaltung geht, wird den Zweirad-Fans das Leben bald deutlich leichter gemacht. Bis 2015 soll der Anteil der Radler am Verkehrsgeschehen von derzeit 10 auf 15 Prozent gesteigert werden.
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MÜNCHEN - Wenn es nach den Plänen der Stadtverwaltung geht, wird den Zweirad-Fans das Leben bald deutlich leichter gemacht. Bis 2015 soll der Anteil der Radler am Verkehrsgeschehen von derzeit 10 auf 15 Prozent gesteigert werden.

Die Maßnahmen, die dafür dem Stadtrat in einem „Grundsatzbeschluss zur Förderung des Fahrradverkehrs“ vorgetragen werden, gehen voll zu Lasten des Autoverkehrs. So soll der spärliche Parkraum für Autos an vielen Stellen durch Radlwege ersetzt und sogar Fahrspuren gestrichen werden. Die Pläne im Einzelnen:

Neue Radlwege:

Die Fahrt durch die Kapuzinerstraße ist für Radfahrer noch immer lebensgefährlich, ein Radlweg fehlt an vielen Stellen völlig. Hier soll demnächst auf Kosten der Fahrbahn für Abhilfe gesorgt werden. Auch in der Gabelsberger-, Schwanthaler-, und Rosenheimer Straße sollen neue Radwege entstehen.

Breitere Radlwege:

An den Hauptverkehrsstraßen soll die in der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung festgelegte Breite von 1,50 Metern für Radwege eingehalten werden. Auf der Leopold- und der Sonnenstraße müssten die Wege deshalb verbreitert werden. In der Lindwurmstraße, in der der Radweg derzeit knapp 80 Zentimeter breit ist, müssten dafür sogar Parkplätze oder eine Fahrspur wegfallen. Auch in der Dachauer- und der Nymphenburger Straße werden diesen Maßnahmen geprüft.

Mehr Fahrradstellplätze:

2000 zusätzliche Stellplätze für die Drahtesel sollen geschaffen werden. Notfalls soll dafür auch Autoparkraum oder Grünflächen wegfallen.

Neue Fahrradabstellsatzung:

Bauherrn sollen künftig verpflichtet werden, neben Stellplätzen fürs Auto auch Stellplätze für Fahrräder anzubieten. Nur dann gibt’s die Baugenehmigung.

Ob die Änderungen tatsächlich kommen werden, steht noch nicht fest. Die rot-grüne Rathausfraktion hat sich zu dem Konzept noch nicht beraten. Die Rathaus-CSU hat unterdessen bereits angekündigt, dass Vorschläge, die sich gegen andere Verkehrsarten richten, mit ihnen nicht zu machen sind. Und der Münchner Verkehrsverein „Mobil in Deutschland“ fühlt sich sogar an die 90er Jahr erinnert: „Schon damals wurden Autofahrer mit allerlei Schikanen ausgebremst“, sagt der Vorsitzende Michael Haberland, „so eine Verkehrspolitik muss im Chaos enden.

Daniel Aschoff

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