Rolltreppe reißt Bub Finger ab

Es ist der Albtraum aller Eltern – ihr Kind gerät mit den Fingern in eine laufende Rolltreppe. Genau das passierte am Montagabend am Marienplatz einer Münchner Familie. Die Rolltreppe riss ihrem zweijährigen Sohn den kleinen Finger der linken Hand ab.
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An dieser Rolltreppe im Marianplatz-Untergeschoss klemmte sich ein Junge die Finger ein
Mike Schmalz An dieser Rolltreppe im Marianplatz-Untergeschoss klemmte sich ein Junge die Finger ein

Es ist der Albtraum aller Eltern – ihr Kind gerät mit den Fingern in eine laufende Rolltreppe. Genau das passierte am Montagabend am Marienplatz einer Münchner Familie. Die Rolltreppe riss ihrem zweijährigen Sohn den kleinen Finger der linken Hand ab.

Im Krankenhaus wurde er wieder angenäht. Die Eltern waren mit einer S-Bahn vom Ostbahnhof gekommen und am Marienplatz ausgestiegen. Mit der Rolltreppe fuhren sie runter zur U-Bahn. Der 46 Jahre alte Kellner und seine Frau (43) hatten die Rolltreppe gerade verlassen, als ihr Söhnchen sich plötzlich umdrehte und zurück zur Rolltreppe lief. Er bückte sich und betrachtete neugierig die Stufen, die wie von Geisterhand unter seinen Füßen im Boden verschwanden. Noch bevor die Eltern reagieren konnten, griff der Zweijährige in die Rolltreppe. Der kleine Finger seiner linken Hand wurde dabei von einer der Stufen eingeklemmt und in den Rechen am Boden gezogen. „Der Finger wurde am Gelenk abgerissen", berichtet Polizeisprecher Gottfried Schlicht, „noch bevor jemand den den Notfallschalter drücken konnte."

Der Vater brachte sein Kind ins Krankenhaus. Während die Ärzte die Operation vorbereiteten fuhr der 46-Jährige zurück zum Marienplatz und suchte dort mit Hilfe von Feuerwehr und Polizei an der Rolltreppe nach dem Finger seines Sohnes. Innerhalb weniger Minuten hatten sie den blutigen Kinderfinger gefunden und und brachten ihn in einer speziellen Kühlbox mit Blaulicht und Martinshorn in die Klinik – gerade rechtzeitig, um ihn wieder anzunähen.

Die Rolltreppe wurde inzwischen untersucht

„Sie ist technisch in einwandfreiem Zustand", betont Bettina Hess, Sprecherin der Münchner Verkehrsgesellschaft. Die MVG hat in ihren Bahnhöfen knapp 800 Rolltreppen in Betrieb. Trotzdem sind Unfälle eher selten und die Ausnahme „Ein so schwerer Unfall hat sich seit Jahren nicht ereignet", versichert Bettina Hess.

Ein ähnlich tragischer Unfall wie der am Montagabend am Marienplatz ereignete sich im Frühjahr letzten Jahres im Olympia Einkaufszentrum. Damals stürzte ein drei Jahre alter Bub auf einer Rolltreppe und geriet mit der rechten Hand zwischen die Stufen. Die Mutter war mit ihren beiden Kindern beim Einkaufen, als der Dreijährige zu quengeln anfing. Die Mutter hob ihn aus dem Buggy. Als sie an der Kasse zahlen wollte, lief ihr Sohn plötzlich zu der Rolltreppe, die vom ersten Stock ins Erdgeschoss führt. Unten angekommen, stürzte der Kleine so unglücklich, dass er mit der rechten Hand zwischen zwei Stufen geriet; die vorderen Fingerglieder des Mittel- und Ringfingers wurden abgequetscht.

Ralph Hub

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