Rollrasen für den Marienhof

Die Kiesfläche hinter dem Rathaus soll begrünt werden. Dazu kommen Stühle und Pflanzgefäße. Ab 2015 wird aber wohl gebuddelt: an der zweiten Stammstrecke
Julia Lenders |
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Der Marienhof heute: Eine trostlose, derzeit leicht mit Schnee bedeckte Kiesfläche.
Der Marienhof heute: Eine trostlose, derzeit leicht mit Schnee bedeckte Kiesfläche.

Die Kiesfläche hinter dem Rathaus soll begrünt werden. Dazu kommen Stühle und Pflanzgefäße. Ab 2015 wird aber wohl gebuddelt: an der zweiten Stammstrecke

München - Die Tage der greisligen Kieswüste hinterm Rathaus sind gezählt. In seiner gestrigen Sitzung hat der Bauausschuss eine provisorische Interimsbegrünung des Marienhofs beschlossen.
Zur Erinnerung: Bis vor kurzem buddelten dort noch Archäologen. Inzwischen ist das Marienloch zwar wieder zugeschüttet. Doch auch die Stadt attestiert der brach liegenden Fläche „nur eine sehr geringe Aufenthaltsqualität“. Deshalb könne sie den „Münchnern ebenso wie den Gästen nicht über einen längeren Zeitraum zugemutet werden“. Die Bahn und Bayerns Wirtschaftsministerium gehen aber davon aus, dass am Marienhof frühestens 2015 mit Bauarbeiten für die zweite Röhre begonnen werden kann. „Zwischen den Beteiligten war unstrittig, dass bis zu diesem Zeitpunkt eine provisorische Interimsbegrünung auf jeden Fall notwendig sei“, heißt es in der gestern vorgelegten Beschlussvorlage für die Stadträte.

Was ist also geplant? Das Baureferat hat einen Vorschlag erarbeitet. Der sieht eine zentrale Rasenfläche vor, die als Liegewiese, für Veranstaltungen oder Kunstprojekte genutzt werden kann. Damit es schneller geht, sollen nicht erst Grassamen gesät, sondern gleich ein Rollrasen ausgelegt werden. Ringsum werden acht Meter breite Wege führen, nur direkt vor dem Rathaus soll eine Breite von 13 Metern daraus werden. Von 37 Bänken am Rand und 70 Stühlen auf dem Rasen können die Münchner künftig wieder das Treiben in der City beobachten.

Dass Bäume oder Sträucher für das Provisorium angepflanzt werden, ist nicht geplant. Nicht nochmal soll es ein Hickhack wie um die Schnurbäume geben, die ins Exil einer Allacher Baumschule gebracht wurden. Deshalb werden lediglich Pflanzgefäße aufgestellt. Darin: Felsenbirnen. Wenn es deren Vorteile beschreibt, klingt das Baureferat fast poetisch: „Diese Sträucher wirken im Frühjahr mit ihrer weißen Blüte, im Herbst mit roter Laubfärbung und im Winter mit ihrem malerischen Wuchs.“

Und so sieht der Zeitplan aus: Anfang April soll die Ausschreibung für das Provisorium abgeschlossen sein – sonst müssen die Münchner bis zum Herbst auf das lang ersehnte Grün warten. Wenn kein Frost mehr zu erwarten ist, kann’s losgehen. Die Bauzeit – inklusive der Zeit, die es braucht, bis der Rollrasen angewurzelt ist, liegt bei zwölf Wochen.

Noch ein Blick auf die Kosten: Die liegen bei geschätzten 380.000 Euro, für die Bahn und Wirtschaftsministerium aufkommen. Die Stadt übernimmt dafür alle mobilen Elemente – also etwa Abfalleimer, Stühle oder Bänke. Kostenpunkt: voraussichtlich 120.000 Euro.

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