Roland G. kein Einzelfall: Die vergessenen Toten

Thalkirchen - Das grausame Schicksal des Roland G.. Seine mumifizierte Leiche lag drei Jahre in einem finsteren Kellerloch.
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Oft bleiben Tote Jahre lang unentdeckt wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen.
dpa Oft bleiben Tote Jahre lang unentdeckt wie Beispiele aus der Vergangenheit zeigen.

Thalkirchen - Im Keller eines Münchner Hauses hat die Polizei die mumifizierte Leiche eines alten Mannes gefunden. Nach ersten Erkenntnissen war er bereits seit mindestens drei Jahren tot und hatte in dem vollgestellten Kellerraum gewohnt, wie die Polizei am Donnerstag in München mitteilte. Kein Einzelfall in München, wie folgende Schicksale belegen.

Nach 29 Jahren: Polizisten finden in einem Wald bei Gündlkofen (Kreis Landshut) ein Skelett in elf Metern Höhe in einer dicht bewachsenen Fichte. Die Leiche hing nach einem Suizid rund 29 Jahre lang unbemerkt im Baum. Der 69-jährige Selbstmörder hatte sich selbst in der Baumkrone festgebunden und dann erschossen. Verschwunden: 1980 Gefunden: April 2009

Nach 13 Jahren: 13 Jahre nach seinem Tod wird Otto B. in einem Kellerabteil in Haidhausen gefunden. Er hatte sich erhängt. Die Witwe hatte bis zum Auffinden der Leiche ihres Mannes geglaubt, er sei nach einem Wiesnbesuch einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Verschwunden: Oktober 1996 Gefunden: September 2009

Nach 11 Jahren: Im Filmcasino am Odeonsplatz finden Polizeibeamte die sterblichen Überreste von Michael T. Die Leiche befand sich in der Dachverschalung vor der Leinwand. Die Familie des Toten hatte nach seinem Verschwinden Lösegeldforderungen erhalten, obwohl Michael T. unmittelbar nach seiner Entführung erdrosselt wurde. Verschwunden: 1996 Gefunden: Januar 2007

Nach 10 Jahren: Hinter einer Tapetentür in der Pension Röschlein in der Luisenstraße lag zehn Jahre lang die Leiche von Wolfgang B. Der 42-Jährige war von einem Gewalttäter erschossen worden. Verschwunden: 1986 Gefunden: 1996

Nach 5 Jahren: Jäger stoßen in einem Wald bei Kirchseeon auf die menschlichen Überreste von Helmut S. Der 33-Jährige hatte sich erhängt. Kurz nach seinem Verschwinden erstatten seine Eltern Vermisstenanzeige. Die Suche verläuft damals erfolglos. Verschwunden: Oktober 2006 Gefunden: November 2011

Nach 2 Jahren: In der Nymphenburger Straße wird die 90-jährige Magdalena S. tot in ihrer Wohnung gefunden - sie lag zwei Jahre in ihrem Flur, bis der Hausmeister den immer wieder überquellenden Briefkasten bemerkte. Verschwunden: 2010 Gefunden: März 2012

Nach 6 Wochen: In der Maria-Theresia-Straße werden die Leichen von Maria del Carmen A. (65) und ihrer Schwester Erundia (67) gefunden. Die verarmten Frauen lagen mindestens sechs Wochen unbemerkt in ihrer Wohnung. Die Vermutung liegt nahe, dass sie verhungert sind. Verschwunden: Juli 2004 Gefunden: September 2004

Nach 4 Wochen: In der Ainmillerstraße werden die verwesten Leichen von Herta P. (74) und Hubertus B. (58) gefunden. Das Paar lag mindestens vier Wochen tot in der Wohnung. Verschwunden: August ’04 Gefunden: September ’04

 

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