Riesen-Betrug mit Auto-Ersatzteilen

Einkaufsleiter einer Auto-Reparaturwerkstatt soll über 400.000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet haben.
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MÜNCHEN - Einkaufsleiter einer Auto-Reparaturwerkstatt soll über 400.000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet haben.

Paul K. (alle Namen geändert) hatte als Einkaufsleiter einer großen Münchner Firma für Reparaturen und Auto-Ersatzteile die Befugnis, eigenständig Ersatzteile einzukaufen. Diese Machtfülle nutzte der 34-jährige Kaufmann aus, um im großen Stil in die eigene Tasche zu wirtschaften. Allein die Verlesung der Anklageschrift ging zum Prozessauftakt über Stunden. Denn Paul K. soll sich in nicht weniger als 643 Fällen der Untreue schuldig gemacht haben. Komplize Karl T. soll in 16 Fällen die Teile weiterverkauft haben. Der 31-jährige Vermögensberater ist der gewerbsmäßigen Hehlerei angeklagt.

Beide haben die Vorwürfe über ihre Anwälte Florian Schneider und Wolfgang Kreuzer eingeräumt. Das Gericht hatte ihnen für diese Geständnisse jeweils Haftstrafen von zwei Jahren in Aussicht gestellt, die zur Bewährung ausgesetzt werden. Dazu kommen jeweils wohl empfindliche Geldstrafen.

Paul K. war seit 1993 in der Firma, hatte sich über die Jahre hochgearbeitet, bis er Anfang 2004 zum Einkaufsleiter befördert wurde. In dieser Position war er alleine für den gesamten Teileeinkauf, die Lagerhaltung und den Lagerverkauf zuständig. Schon als Verkäufer soll er 2003 begonnen haben, Ersatzteile auf Rechnung der Firma zu verkaufen und auf eigene Rechnung zu einem Drittel des Einkaufspreises zu verkaufen.

Paul K. sorgte durch entsprechende Weisungen dafür, dass diese Teile nicht in die Lager-EDV aufgenommen wurden. In einigen Fällen manipulierte er selber die EDV so, dass die Ersatzteile als nicht erfasst galten. Der Schaden für die Firma belief sich insgesamt auf 403.951,65 Euro.

Die Sache flog auf, als der Hehler in einer anderen Sache ins Visier der Ermittler geriet und sein Telefon überwacht wurde.

. John Schneider

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