Richterin staunt: Dieser ehemalige Mitarbeiter bringt BMW um Millionen

Ein ehemaliger BMW-Mitarbeiter prellte seinen Arbeitgeber um 2,7 Millionen Euro. Nun steht der 52-Jährige vor dem Landgericht München.
John Schneider
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Der Angeklagte und sein Anwalt Christian Steinberger.
Der Angeklagte und sein Anwalt Christian Steinberger. © jot

München - Andrea Wagner kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Vorsitzende Richterin am Landgericht und ihre Kolleginnen lassen sich gerade ausführlich und mit vielen unglaublichen Details erklären, wie es dem ehemaligen leitenden BMW-Mitarbeiter Hans L. (52, Name geändert) gelang, den bayrischen Autobauer um Millionen Euro zu erleichtern. Seit Freitag muss er sich wegen Untreue und Bestechlichkeit im beruflichen Verkehr verantworten.

52-Jährige bekam Bestechungszahlungen von Zulieferern 

Wozu gibt es eine Korruptionskontrolle bei BMW, fragen sich die Richterinnen nicht nur einmal während der Vernehmung des Angeklagten. In den Jahren 2015 bis 2017, dem Tatzeitraum laut Anklage, wurde es Hans L. jedenfalls seitens der Compliance des Autobauers offenbar sehr leicht gemacht. 

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So funktionierte das korrupte System: Der vormals bei BMW angestellte Ingenieur erhielt aufgrund einer Absprache mit den zwei Zulieferern in den Jahren 2015 bis 2017 Bestechungszahlungen für die Bevorzugung bei der Auftragsvergabe durch BMW. Die Zahlungen sollen die Verantwortlichen in den Zulieferer-Firmen dann wiederum auf die Rechnungen für BMW aufgeschlagen haben. Rechnungen für Leistungen, die nie erbracht wurden. Was aber offenbar auch nicht ausreichend nachgeprüft wurde. Hans L. soll vorgegeben haben, dass mit dem Geld Autokäufe bezahlt werden sollen. Was aber nie geschah. Beiden Seiten, Hans L. und den Zulieferern, soll klar gewesen sein, dass es in sich in Wirklichkeit um Schmiergeld-Zahlungen handelte - oder zumindest handeln könnte.

Angeklagter prellte BMW um 2,7 Millionen Euro

Dadurch prellte der 52-Jährige seinen damaligen Arbeitgeber um 2,7 Millionen Euro. Hans L. nutzte das Geld für ein schönes Leben und eine Baufinanzierung. Seinen Job ist er inzwischen los. Noch im April 2017 wurde ihm laut Anklage von BMW gekündigt. Der 52-jährige Mitarbeiter nutzte seine Position, um Zulieferern Aufträge zu verschaffen. Die stellten ihm dafür Scheinrechnungen aus.

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