Richard-Strauß-Tunnel: Gute Luft für 321 Millionen Euro

Am 18. Juli wird der Richard-Strauss-Tunnel für den Verkehr freigegeben: Nach sechs Jahren Bauzeit versiegt der Verkehr und der Wert der Wohnungen steigt. Gleiches gilt für die Mieten
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Dieser Anblick bleibt ein Traum: Im Richard-Strauss-Tunnel ist häufig Stau.
Mike Schmalz 2 Dieser Anblick bleibt ein Traum: Im Richard-Strauss-Tunnel ist häufig Stau.
So sieht die Richard-Strauss-Straße derzeit noch aus.
Daniel von Loeper 2 So sieht die Richard-Strauss-Straße derzeit noch aus.

BOGENHAUSEN - Am 18. Juli wird der Richard-Strauss-Tunnel für den Verkehr freigegeben: Nach sechs Jahren Bauzeit versiegt der Verkehr und der Wert der Wohnungen steigt. Gleiches gilt für die Mieten

Sechs lange Jahre haben die Anwohner diesen Tag herbeigesehnt: Am Sonntag, 18. Juli, wird der neue Richard-Strauss-Tunnel eröffnet. Sechs Jahre dauerte es bis zur Fertigstellung des unterirdischen Bauwerks. Doch auch davor hatten die Menschen, die entlang der Straßen wohnen und arbeiten, jahrzehntelang wenig Luft zum Atmen: Hunderttausende Autos fahren Tag für Tag über den Ring – der Verkehr an der Oberfläche wird sich nun deutlich reduzieren.

Die Stadt rechnet mit knapp 100.000 Autos täglich, die künftig den neuen Tunnel zwischen Effnerplatz und Leuchtenbergring benutzen werden. An der Oberfläche sollen künftig nur noch ungefähr 6000 Autos fahren. Deshalb wird es auch nur noch eine Fahrbahn in jede Richtung über dem 1,5 Kilometer langen Tunnel geben. Das schafft viel Platz für breite Grünstreifen, Parkbuchten und Radwege. Die Stadt plant, insgesamt 1000 Bäume zu pflanzen. Die oberirdischen Bauarbeiten sollen bis Ende 2010 abgeschlossen sein.

Bessere Luft - aber auch gut genug?

Gerade Kinder und Senioren leiden derzeit noch unter der dicken Luft. Der 321 Millionen Euro teure Tunnel soll bald dafür sorgen, dass die Anwohner wieder aufatmen können. Nach Angaben des Baureferates wird die Schadstoffbelastung im untertunnelten Bereich im städtischen Durchschnitt liegen. An den Hauptausfahrten muss man dafür mit deutlich deutlich schlechterer Luft rechen. Die Grenzwerte der Europäischen Union werden aber voraussichtlich eingehalten.

Die einstige Schmuddelecke mausert sich also schon bald zum schmucken Wohngebiet. Doch vielleicht müssen die Anwohner für die neue Lebensqualität bald tiefer in die Tasche greifen. „Bei Neuvermietungen ist durchaus mit starken Mietpreissteigerungen zu rechnen“, sagt Monika Schmid-Balzert vom Mieterverein. Bei Bestandsmieten schiebt der Gesetzgeber Wucher-Erhöhungen allerdings einen Riegel vor. Die Mieten dürfen innerhalb von drei Jahren um nicht mehr als 20 Prozent steigen.

Doch erstmal steigt eine große Tunnel-Party: Am Samstag, 11. Juli, können Feierwütige zu Clubmusik in der ungewöhnlichen Location abtanzen. Und am Sonntag, 12. Juli, gibt´s Kaffee und Kuchen in dem Tunnel, der schon eine Woche später zur Verkehrshölle mutieren wird.

Roland Müller

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.