Reptilien-Auffangstation droht Schließung

München - Die Münchner Auffangstation für Reptilien steht nach eigenen Angaben vor dem Aus. Wegen des massiven Zuwachses an Tieren und ihrer langen Verweildauer in der Einrichtung reichten die bisherigen Fördergelder und Spenden nicht mehr aus, erklärte eine Sprecherin am Montag. Aufgrund der Engpässe sei bereits ein Aufnahmestopp verhängt worden. Sollten die Finanzprobleme nicht gelöst werden, drohe Ende Oktober die Schließung der Auffangstation.
Den Angaben zufolge sind dort etwa 900 Reptilien, Fische und Wirbellose untergebracht. Falls die Station dichtmache, müsste für 20 Schnapp- und Geierschildkröten, 40 Giftschlangen, 50 Riesenschlangen, acht Kaimane und Alligatoren und 500 Wasserschildkröten eine neue Bleibe gefunden werden. Die bayerische Staatsregierung sicherte der Einrichtung umgehend Hilfen zu. Eine Sprecherin des Umweltministeriums sagte, es werde gemeinsam mit dem Innen- und dem Wissenschaftsministerium mit Hochdruck an einer langfristigen Lösung gearbeitet. Die in Süddeutschland einzigartige Einrichtung leiste einen unverzichtbaren Beitrag zum Tier- und Artenschutz und unterstütze die Behörden bei Aufgaben der Öffentlichen Sicherheit.
Zoll, Polizei und Feuerwehr fänden bei ihrer Arbeit oft Reptilien, die untergebracht werden müssten, sagte die Ministeriumssprecherin. Die meist gefährlichen Tiere, etwa Giftschlangen, könnten nur von sachkundigen Personen betreut werden. Daher müsse die Auffangstation auf jeden Fall erhalten bleiben.
Für Dienstag setzte die Auffangstation eine Pressekonferenz an.