Rentner will Bank überfallen: "Geld her - oder ich sprenge alles in die Luft"
MÜNCHEN - Der Rentner kam mit einer Tasche in die Bank und schob der Angestellten nur einen Zettel zu: Am Donnerstag wollte ein 72-Jähriger eine Bank in der Knorrstraße überfallen. Doch die Polizei überwältigte ihn.
Still und leise wollte ein 72-Jähriger eine Bank in Milbertshofen ausräumen und sich vor Weihnachten die Kasse etwas aufbessern. Aus Brennspiritus bastelte er sich eine Bombenattrappe, um Geld zu erpressen. Doch die Polizei war viel zu schnell für den Rentner-Opa und nahm ihn noch in der Schalterhalle der Bank fest.
Mit seiner Bombenattrappe betrat der Rentner aus München am Donnerstagabend gegen 17.30 Uhr die Filiale der Münchner Bank in der Knorrstraße. Der 72-Jähriger schob dem Kassierer unauffällig einen Zettel zu, darauf stand: „Geld her – oder ich sprenge alles in die Luft.“ Der Opa-Räuber hatte die Tasche mit der vermeintlichen Bombe neben sich auf den Boden gestellt.
Der Bankangestellte und seine Kollegen behielten die Nerven. Sie versuchten Zeit zu gewinnen und den Bankräuber möglichst lange hinzuhalten. Während der stille Alarm bei der Polizei einging, bereiteten sie Geld vor, um den 72-Jährigen nicht weiter zu provozieren.
Gleichzeitig lief bei der Polizei ein Großeinsatz an. 14 Streifenwagen rasten mit Blaulicht und Martinshorn raus in die Knorrstraße. Die Beamten umstellten die Bank und riegelten auch die komplette Umgebung ab. Der 72-Jährige war völlig ahnungslos. Geduldig wartete er in der Schalterhalle auf sein Geld, ohne dabei zu bemerken, dass er bereits längst in der Falle saß. Die Polizisten stürmten die Bank und überwältigten den Rentner noch in der Schalterhalle. Der Mann ließ sich widerstandslos festnehmen.
Seine Tasche wurde sichergestellt. Experten untersuchten die vermeintliche Bombe. Doch der Sprengsatz entpuppte sich schnell als harmlose Attrappe. Der Räuber-Opa hatte brennbaren Scheibenreiniger in eine Flasche abgefüllt. Ob er mit seiner Konstruktion tatsächlich ernsthaften Schaden hätte anrichten können, stand am Freitag noch nicht fest. Der Mann wurde im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt. Er muss entscheiden, ob gegen den 72-Jährige Haftbefehl ergeht. In diesem Fall wird der Räuber-Opa die Weihnachtsfeiertage in einer Gefängniszelle verbringen.
Ralph Hub
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