Rentner soll Schwester und Ehefrau ermordet haben

Ein Doppelmord nach einem Familienstreit um Immobilien beschäftigt seit Donnerstag das Münchner Schwurgericht.
dpa |
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Ein Doppelmord nach einem Familienstreit um Immobilien beschäftigt seit Donnerstag das Münchner Schwurgericht.

München – Angeklagt ist ein Mann, der seine Ex-Frau und seine Schwester erstochen haben soll. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wollte der Rentner Ausgleichszahlungen für zwei Wohnungen und einen Laden vermeiden, die er seiner neuen Lebensgefährtin überschrieben hatte.

Der 63-Jährige machte zum Prozessauftakt keine Angaben zu dem Vorwurf. In die Auseinandersetzung waren auch andere Familienangehörige in der Türkei verwickelt. „Die ganze Familie war bis aufs Blut zerstritten“, sagte einer der Verteidiger am Rande der Sitzung. „Mir fallen auf Anhieb drei andere ein, die als Täter infrage kommen.“

Als treibende Kraft des Verbrechens sieht der Anwalt, der den Sohn der getöteten Schwester vertritt, eine andere Schwester des Angeklagten.

Der Rentner war 1999 nach 27 Arbeitsjahren allein in seine Heimat zurückgekehrt. Er brach der Staatsanwaltschaft zufolge zu Frau und Kindern den Kontakt ab und unterstützte sie selbst nach einem Schlaganfall der Ehefrau und einem Mordanschlag auf einen der Söhne nicht.

Auch um seine demente Mutter und die fünf Geschwister habe er sich nicht gekümmert.

Im Scheidungsverfahren machte seine Frau 2006 gerichtlich einen finanziellen Ausgleich für die Immobilien in Istanbul geltend, die der Rentner seiner neuen Freundin überschrieben hatte.

Bei der zivil- und strafrechtlichen Auseinandersetzung hatte die später getötete Schwester aufseiten der Schwägerin gestanden.

Im Oktober 2010 wurde der Angeklagte in der Türkei zur Zahlung eines Ausgleichs verurteilt. Er soll dann beschlossen haben, beide Frauen umzubringen, und diesen Vorsatz am 1. Dezember 2012 vor und in dem Wohnhaus der Ex-Frau in die Tat umgesetzt haben.

Der Prozess gegen den Rentner ist auf 25 Tage angesetzt.

 

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