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Nach Reizgasattacke an Münchner Schule: Zwei Teenager festgenommen

Zwei Teenager versprühten am Mittwochvormittag Tierabwehrspray in einer Grundschule. 16 Personen wurden verletzt, die zwei Jugendlichen wurden angezeigt.
von  Ralph Hub
Rettungsdienst und Feuerwehr sind an der Schule im Einsatz.
Rettungsdienst und Feuerwehr sind an der Schule im Einsatz. © Feuerwehr

Update 24. Juli 2025, 14.30 Uhr: Die Polizei hat zwei Tatverdächtige festgenommen: Zwei Teenager, 14 und 15 Jahre alt, sprühten am Mittwochvormittag Tierabwehrspray im Treppenhaus einer Grundschule. Das Spray zog ins Klassenzimmer und verletzte 16 Personen. Zwei von ihnen mussten ärztlich behandelt werden. Die Polizei hat die Jugendlichen wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt. Das Kommissariat 25, zuständig für Gewaltdelikte und Jugendkriminalität, ermittelt.

Erstmeldung 23. Juli 2025: Am Mittwochvormittag ist in einer Schule im Münchner Stadtteil Am Hart ein größerer Einsatz von Rettungsdienst- und Feuerwehr angelaufen. Aus bislang ungeklärter Ursache wurde nach Angaben eines Sprechers der Berufsfeuerwehr ein Reizstoff freigesetzt. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler klagten über Reizungen der Augen und Atembeschwerden.

Kinder klagen über Atembeschwerden und brennende Augen

Kurz vor Mittag gingen Notrufe in der Leitstelle München ein, die mehrere Personen mit tränenden Augen und Atembeschwerden schilderten. Die Leitstelle sendete aufgrund der zu erwartenden Personenzahl mehrere Einheiten von Feuerwehr und Rettungsdienst zur Schule in der Rothpletzstraße. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr kümmerten sich um die Sicherung des betroffenen Bereichs, führten Messungen durch und bereiteten für eine eventuelle Dekontaminierung das Material vor. Im Anschluss führten sie Lüftungsmaßnahmen des betroffenen Bereichs durch. Das Rettungsdienstpersonal sichtete währenddessen die betroffenen Personen und wiesen ihnen Behandlungskategorien zu, um sich schnellstmöglich einen Überblick über die Behandlungsdringlichkeiten zu verschaffen.

Koordination der Einsatzkräfte an der Schule Am Hart.
Koordination der Einsatzkräfte an der Schule Am Hart. © Feuerwehr

Zahlreiche verletzte Schülerinnen und Schüler

Insgesamt wurden 69 Kinder und Jugendliche in einem benachbarten Gebäude gesichtet. Davon wiesen 16 leichte gesundheitliche Beschwerden auf, drei mussten zur weiteren Behandlung in Kliniken transportiert werden. Die Herausforderung für die Einsatzkräfte bestand vor allem darin, unter den vielen anwesenden Kindern die tatsächlich betroffenen Personen schnell und gezielt herauszufiltern. Eine akute Gefährdung weiterer Personen konnte darüber hinaus nicht festgestellt werden. Vor Ort waren rund 70 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz, darunter auch Ehrenamtliche einer Bevölkerungsschutzeinheit. Die Ermittlungen der Polizei zur Ursache des Vorfalls dauern an.

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