Regisseur Franz Marischka ist tot
MÜNCHEN - Der Film „Liebesgrüße aus der Lederhose" hatte ihn berühmt gemacht. Jetzt starb Regisseur Franz Marischka im Schwabinger Krankenhaus. Er wurde 90 Jahre alt.
Nur zwei Wochen nachdem bei ihm eine schwere Krebserkrankung diagnostiziert wurde, ist Franz „Zwetschi" Marischka im Alter von 90 Jahren im Schwabinger Krankenhaus gestorben. In der Nacht zu Mittwoch starb der Bruder ihres Vaters dann gegen drei Uhr früh im Schlaf, erklärte Marischkas Nichte Juliette. Film war neben dem FC Bayern die große Leidenschaft des Schwabingers. Der Sproß einer bekannten Künstlerfamilie – sein Vater war der Operetten-Star Hubert Marischka, sein Onkel Ernst drehte die Sissi-Filme – wurde bekannt in den 1960er Jahren mit Revuefilmen und Komödien, in den 1970er Jahren mit Lederhosenfilmen wie „Lass jucken, Kumpel" (1972) oder „Liebesgrüße aus der Lederhose" (1973). Danach schrieb er vor allem Drehbücher für Kino und Fernsehen. Als Schauspieler war er zuletzt 2007 in dem TV-Film „Wise up“ zu sehen.
Aber auch im Münchner Gesellschaftsleben blieb „Zwetschi“ eine feste Größe. „Ich habe einen Freund verloren“, sagt Promi-Wirt Rinaldo Talamonti, der in vielen Marischka-Filmen mitspielte. Die Nachricht von seinem Tod „hat mir weh getan“.
Nichte Juliette hat sich bis zuletzt gekümmert. Da Marischka noch immer in Schwabing seine eigene Wohnung hatte, half sie ihm bei den Einkäufen. Ihr Onkel sei trotz seines hohen Alters aber immer noch „sehr fit“ gewesen. Juliette Marischka: „Als ich ihn am Dienstag im Krankenhaus besuchte, redeten wir noch über den Film „African Queen“. Ihm ist der Name des Regisseurs John Huston dabei schneller eingefallen als mir.“
John Schneider
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