Rathauskantine in München: Stadt schließt Bürger aus
München - Spätestens zum Juli soll’s soweit sein: Dann soll die Rathaus-Kantine am Marienplatz wieder aufmachen. Dann unter einem neuen Pächter – und mit einer weiteren Neuerung. Denn anders als früher wird der einfache Bürger von der Straße dort nicht mehr erwünscht sein.
Das städtische Personalreferat bestätigt, dass die Rathaus-Kantine künftig nur noch den Angestellten der Stadt offenstehen wird. Bei den knappen Mittagspausen im öffentlichen Dienst habe man auf eine "größtmögliche Exklusivität" achten müssen, heißt es dort. So wolle man sicherstellen, dass jeder Mitarbeiter in seiner Pause auch garantiert einen warmen Happen zu sich nehmen könne.
Neuer Pächter in der Rathauskantine
Wer den Bediensteten der Stadt künftig das Essen kredenzt, will das Personalreferat noch nicht verraten. Es soll sich um einen Münchner Systemgastronomen mit Kantinen-Erfahrung handeln. Die Ausschreibung läuft offiziell jedoch erst am Gründonnerstag aus. Erst dann will die Stadt den Sieger bekanntgeben.
Der Neue im Rathaus wird Alfons Schneider nachfolgen. Dem hatte die Stadt Ende vergangenen Jahres den Pachtvertrag gekündigt. "Wir waren mit der Qualität nicht mehr zufrieden", sagt Ursula Hofmann, die Chefin des Gesamtpersonalrats der Stadt. Die Kantine sei deshalb auch nicht mehr gut angenommen worden. Das soll sich unter neuer Küchen-Regie nun wieder ändern.
Genügend hungrige Mägen gäbe es bei der Stadt jedenfalls. Allein im Rathaus selbst arbeiten rund 800 Beschäftigte. In fußläufiger Entfernung liegen zudem das Kultur-, das Wirtschafts- und das Kommunalreferat. Und auch die Polizei soll in der Rathaus-Kantine speisen dürfen.
Das Problem: Einen Dienstausweis braucht man künftig schon, um in der Rathaus-Kantine was auf den Teller zu bekommen. Dem ein oder anderen Münchner wird das mit Sicherheit so gar nicht schmecken.
- Themen:
- Polizei