Rasanter Anstieg der Motorradunfälle
Bereits drei Biker auf Münchens Straßen getötet. Unfallzahlen um 50 Prozent gestiegen.
MÜNCHEN Drei Tote und über 100 Verletzte – selten verlief der Start die Biker-Saison so düster wie in diesem Jahr. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Motorradfahrern ist in den ersten vier Monaten um knapp 50 Prozent gestiegen. Der blutige Trend setzt sich auch im Mai fort: Ein 61-Jähriger aus Penzberg war am 22. Mai mit seinem Yamaha-Chopper auf der Wolfratshauser Straße unterwegs.
Ein Lehrer (44) aus Stuttgart nahm ihm mit seinem Mercedes an der Kreuzung Melchiorstraße die Vorfahrt. Als der Biker ausweichen wollte, stürzte er mit seiner 1100er Virago und krachte gegen einen Ampelmast. Der Motorradfahrer kam mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus, wo er starb.
Ein 49-jähriger Elektriker ist am vergangenen Samstag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Er war auf seiner Ducati 750 SC in Neubiberg unterwegs gewesen. Eine BMW-Fahrerin (38) nahm ihm an der Kreuzung Haupt- und Josef-Kyrein-Straße die Vorfahrt.
Der Biker starb drei Tage später in der Klinik.Ob der Mann an den Unfallfolgen starb, oder eine Vorerkrankung eine Rolle spielt, wird derzeit in der Rechtsmedizin geklärt. Von Januar bis April kamen zwei Motorradfahrer in München ums Leben (2010: keiner). Die Biker starben bei missglückten Bremsmanövern.
Keine der Maschinen verfügte über ein ABS. Das schöne Wetter zu Beginn der Motorradsaison lässt die Unfallzahlen in erschreckende Höhen schnellen. In München verunglückten nach Polizeiangaben in den ersten vier Monaten 136 Biker (2010: 91). Davon wurden 119 verletzt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 83 Verletzte. Bei fast 70 Prozent der Unfälle waren die Motorradfahrer selber schuld.
