Rammstein-Schlagzeuger Christoph Schneider weint nach München-Konzert
München - Der Wirbel um die Missbrauchs-Vorwürfe gegen Rammstein lässt die Band alles andere als kalt. Schon vor den vier Konzerten in München gingen die Musiker mit einem emotionalen Instagram-Post an die Öffentlichkeit und baten darum, nicht vorverurteilt zu werden.
Auch wurden beim ersten Auftritt im Münchner Olympiastadion das Bühnenbild und die Songliste aus Rücksicht auf die Anschuldigungen angepasst. Der sonst häufig als Requisite eingesetzte Riesen-Penis beispielsweise fehlte diesmal, ebenso der Song "Pussy" und auch die berüchtigte "Row Zero" gab es nicht.
Rammstein "unter Schock" – Fans jubeln der Band zu
Während des Konzerts ziehen die Brachial-Rocker ihr Programm routiniert durch – so scheint es zumindest. Nach der großen Bühnenshow übermannen die Musiker jedoch die Gefühle.
Die Band geht vor den Fans auf die Knie, ruft ihren Anhängern zu: "München. Danke, dass ihr hier, dass ihr bei uns seid." Die Rammstein-Mitglieder seien "unter Schock, aber halbwegs stabil", hatte es schon vor dem Konzert aus dem Umfeld der Band zur AZ geheißen. Die Fans schenkten ihren Idolen nach dem Konzert tosenden, aufmunternden Applaus und jubelten den Rockern zu. Selbst knien tun sie nicht.

Nach Rammstein-Konzert in München: Schlagzeuger Christoph Schneider kämpft mit den Tränen
Einer konnte seine Emotionen nach dem Auftritt nicht mehr zurückhalten: Schlagzeuger Christoph Schneider. Sichtbar kämpft er mit den Tränen, schließt immer wieder die Augen, blickt in den Himmel. Kurze Zeit später geht er mit gesenktem Kopf auf die Knie.
Seinem Band-Kollegen und Gitarrist Richard Kruspe ist der Stress der vergangenen Tage ebenfalls anzusehen. Obwohl von den 60.000 Fans im Olympiastadion frenetisch gefeiert, kann er sich nur schwer von seiner Anspannung lösen, wirkt verkrampft und geht mit versteinerter Miene von der Bühne.
Gut möglich, dass sich an dieser Stimmungslage bei den Rammstein-Rockern so bald nichts ändert. Eine baldige Aufklärung der Vorwürfe dürfte daher auch im Interesse der Band liegen, die dafür extra ein Anwaltsteam eingeschaltet hat. Nach wie vor gilt die Unschuldsvermutung.
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