Rammstein-Sänger in München: Erneut Kritik an Konzert von Till Lindemann

Der Skandalrocker spielt an einem besonderen Tag ein Konzert – in einer städtischen Halle. Im Stadtrat gibt es dazu Fragen und am Konzerttag eine Demo. 
Jan Krattiger
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Till Lindemann auf der Bühne des Olympiastadions am 5.6.2023 mit seiner Band Rammstein. Die Konzerte wurden scharf kritisiert und es gab Demonstrationen dagegen. (Archiv)
Till Lindemann auf der Bühne des Olympiastadions am 5.6.2023 mit seiner Band Rammstein. Die Konzerte wurden scharf kritisiert und es gab Demonstrationen dagegen. (Archiv) © Jens Niering

Ausgerechnet am 25. November tritt der Rammstein-Frontmann Till Lindemann mit seinem Soloprojekt in der Münchner Olympiahalle auf. Das ist nämlich der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen.

Der Auftritt sorgt im Vorfeld für Kritik, so wie schon die Konzerte von Rammstein im Sommer 2023 im Olympiastadion.

Damals wurde berichtet – Stichwort "Row Zero" –, dass Lindemann rund um seine Konzerte systematisch weibliche Fans aus dem Publikum zu fragwürdigen Aftershowpartys eingeladen hat und dass es dort zu sexuellen Übergriffen gekommen sein soll. Das hatte der "Spiegel" enthüllt. Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft ermittelte, hat das Verfahren aber im August 2023 eingestellt, da es keine Anhaltspunkte für strafbares Verhalten gegeben haben soll.

Skandalrocker Till Lindemann in München: Kritik im Stadtrat

Dennoch stört sich die Fraktion der Linken/die Partei im Stadtrat an dem Auftritt Lindemanns in der städtischen Olympiahalle – und hat dazu eine Anfrage im Stadtrat eingereicht.  "Wenn am Tag gegen Gewalt an Frauen Till Lindemann in der Olympiahalle auftreten darf, zeigt das, dass Aufsichtsrat und Stadtspitze zwar gern für Vielfalt plädieren, in der Praxis aber null Haltung zeigen", sagt Partei-Stadträtin Marie Burneleit zur AZ.

Viel Showeffekt: Bei den Rammstein-Konzerten kommt auch Feuer zum Einsatz. (Archiv)
Viel Showeffekt: Bei den Rammstein-Konzerten kommt auch Feuer zum Einsatz. (Archiv) © picture alliance/dpa

Burneleit ist scharfe Kritikerin der Olympiapark GmbH, die immer wieder problematische Künstler in ihren Hallen auftreten lässt. Im Juni 2024 war es die evangelikale "UNUM24"-Konferenz, wo queerfeindliche und ultrarechte Redner auftraten. Der Auftritt des kanadischen Antifeministen und transfeindlichen Psychologen Jordan Peterson wurde auf den kommenden Januar verschoben, sorgte aber auch schon für Kritik am Vorgehen der städtischen Olympiapark GmbH, die diese Auftritte bucht.

Problematische Auftritte: Wie die Stadt reagiert

Am deutlichsten hatte sich die Stadt 2023 positioniert, als der Musiker Roger Waters in der Olympiahalle auftrat. Ihm wurden antisemitische und prorussische Positionen vorgeworfen. Eine Absage wurde geprüft, konnte aber rechtlich nicht durchgesetzt werden, hieß es damals. Stattdessen wurden Flaggen gehisst und es gab eine Demo.

Die Linke/Die Partei schreibt nun in ihrer Anfrage zu Lindemann, es entstehe "der Eindruck, dass die Stadt München und ihre Gesellschaften – insbesondere die Olympiapark GmbH –, sowie auch deren Aufsichtsrat und die Stadtspitze keine konsequente Haltung oder Leitlinien dazu entwickelt haben, wie mit derartigen Fällen umzugehen ist".

Wie geht die Stadt mit problematischen Künstlern um?

Die Stadtratsfraktion fragt nun unter anderem nach "internen Prüfschritten und Bewertungen", bevor der Vertrag mit Lindemann abgeschlossen wurde und auch, ob der Stadt bewusst war, an welchem besonderen Tag der Auftritt vorgesehen ist.

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Neben der Kritik im Stadtrat ist auch eine Demo geplant: Das feministische Kollektiv "Femizide Stoppen" hat für den Abend des Konzerts unter dem Titel "München Macker-frei" zum Protest im Olympiapark aufgerufen.

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  • gubr gerade eben / Bewertung:

    Wenn die Linken sagen, er ist ein problematischer Künstler, dann ist es so. Basta.
    Was jucken eins schon polizeiliche Ermittlungen und Staatsanwaltschaften, die alle nichts finden konnten und die Verfahren reihenweise noch vor einer Gerichtsverhandlung eingestellt haben. Die Linken und ihre Medien entscheiden ja heute über Dauem hoch oder Daumen runter.

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  • FRUSTI13 vor 46 Minuten / Bewertung:

    Diese Linken nerven nur noch mit ihrem verschrobenen Weltbild und ihrem ständigen Oberlehrerhaften Getue!

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  • Dorothea S. vor einer Stunde / Bewertung:

    Was für eine Aufregung. Schon vergessen, es ist nichts bewiesen !!! Verfahren eingestellt. Herr Lindemann hat es sicher nicht nötig, Frauen zu belästigen, es laufen ihm genug freiwillig hinterher. Einen Mann kann man als Frau ganz schnell in Verruf bringen und diese beiden Frauen, die sich über ihn beschwert haben, waren bestimmt nicht sein Typ. Hauptsache man kann wieder gegen irgend jemanden demonstrieren und hat rin Feindbild. Ich habe als Frau hierfür kein Verständnis. Wie wäre es es mit einem Ehrenamt liebe Damen ? Macht euch nützlich, das ist viel gescheiter.

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