Rammstein: Fans planen Unterstützungs-Aktion bei München-Konzert
München - Die Band Rammstein ist schon lange umstritten, die Texte sind vielen Leuten zu gewalttätig, zu sexistisch, zu viel "Krach" statt Musik. Dennoch haben die Musiker um Frontmann Till Lindemann eine treue Fan-Gemeinde auf der ganzen Welt. Die stehen auch nach den kürzlich öffentlich gewordenen Anschuldigungen hinter Rammstein und Lindemann.
Rammstein-Fans wollen auf die Knie gehen
Um das zu zeigen, wollen Rammstein-Fans auf den Konzerten in München ihre Solidarität zeigen. Dafür wurden die Besucher auf Instagram dazu aufgerufen, am Ende der Show, wenn sich die Band wie gewohnt vor ihr Publikum kniet, ebenfalls auf die Knie zu gehen. Ein Zeichen des Respekts, wie es heißt. Dazu soll das Publikum dann zusammen das Rammstein-Lied "Ohne Dich" singen ("Ohne dich bin ich allein / Ohne dich bin ich verloren / Und ich fühle, dass die Welt zu Ende geht / Ohne dich will ich nicht sein / Ohne dich wär ich erfroren / Und ich will, dass sie sich immer weiterdreht").
Solidaritäts-Aktion spaltet die Meinungen der Fans
Auf dem sozialen Netzwerk Reddit gehen die Meinungen zu der geplanten Aktion auseinander. Die einen finden die Idee super und hoffen, dass das Publikum es hinbekommt. So schreibt ein Nutzer: "Ich hoffe es klappt. Jedes Jahr startet jemand so eine Kampagne mit einer ähnlichen Idee, wenn sie sich hinknien, aber irgendwie funktioniert es nie".
Einige Fans zweifeln allerdings an der Umsetzbarkeit. "Hinknien in der Standing-Zone? Stellt euch vor, was passiert, wenn die Leute versuchen wieder aufzustehen und stolpern", schreibt einer. Für andere steht fest, dass es nicht machbar sei, sich gleichzeitig hinzuknien und im Chor zu singen. Außerdem seien ja nicht alle Fans auf Reddit, merkt ein Nutzer an. Ein anderer kommentiert: "Ehrlich gesagt ist das Ganze ziemlich cringe und ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn nur fünf Leute mitmachen. Die blamieren sich nur".
Unter den Fans gibt es aber auch kritische Stimmen, die das aktuelle Geschehen rund um die Anschuldigungen nicht einfach ignorieren. So schreibt ein Fan: "Ich fände es unpassend. Es stehen ernsthafte Anschuldigungen im Raum und auch als Fan muss man sich klar darüber sein, dass man die Leute, die auf der Bühne stehen, nicht kennt".
Auch die bekannte Influencerin Jasmina Kuhnke hat auf Twitter einen Screenshot dieses AZ-Artikels geteilt und kommentiert: "Ich kann das alles nicht mehr: Ich will einfach nur noch schreien!". Sie ärgert, die Symbolik der Geste, die als Teil der „Black Lives Matter“-Bewegung weltweit bekannt wurde. „Wenn die Fans das als Zeichen einer angeblichen Repression machen, dann ist es sehr wohl auch Anlehnung und somit indirekter Vergleich“, so Kuhnke weiter.